In einem Rundschreiben gibt das Thurgauer Amt für Informatik (AfI) bekannt, dass es sich in Zukunft auf die Kantonsverwaltung fokussieren will. Die Zusammenarbeit mit einem Grossteil der öffentlich-rechtlichen Körperschaften ausserhalb der Thurgauer Kantonsverwaltung werde beendet.
AfI-Chef Christoph Maier begründet den Schritt mit "rasanten technischen Entwicklungen", wie ihn die 'Thurgauer Zeitung' zitiert. Das AfI mit seinen rund 100 Mitarbeitenden müsse seine Effizienz steigern. Daneben spiele auch der Fachkräftemangel eine Rolle.
Das AfI erbringt Informatikdienstleistungen für die gesamte kantonale Verwaltung, die Gerichte und auch Thurgauer Gemeinden. Knapp die Hälfte der 80 politischen Gemeinden sind AfI-Kunden. Diese werden auch weiterhin vom kantonalen IT-Amt bedient, wie es heisst.
Kunden ausserhalb der Kantonsverwaltung habe das AfI teilweise aufgenommen, um die Systeme auszulasten. Es handle sich hierbei ausschliesslich um Organisationen aus dem öffentlich-rechtlichen Sektor. Einzelne Kundenbeziehungen würden aus historischen Gründen bestehen. Das AfI sei dabei in Konkurrenz zu privaten Anbietern gestanden. Dies habe immer wieder Fragen aufgeworfen, erklärt Maier.
Kunden brauchen neuen Provider
Betroffen seien rund 40 bis 50 Kunden, "darunter auch ganz kleine", fügt Maier gegenüber
der Zeitung an (Paywall). Etwa müssten knapp 30 Schulgemeinden einen neuen Anbieter suchen.
Man wolle sich kulant zeigen und den betroffenen Kunden bei der Suche nach einem neuen Anbieter helfen, so Maier. Falls ein Kunde einen Vertrag sofort kündigen wolle, könne er diesen ohne Kostenfolge auflösen. Auch stelle das Amt die nötigen Informationen für die Migration zur Verfügung. Die Migrationskosten allerdings müsse der Kunde zahlen, stellt Maier klar.