Nachdem vor einigen Tagen Twitter-Drittanbietern ohne Erklärung der Zugang zur Social-Media-Plattform gesperrt wurde, hat der Konzern diese Verbannung jetzt bestätigt. "Twitter setzt seine seit langem bestehenden API-Regeln durch", so ein Tweet des Developer-Accounts des Unternehmens. "Das kann dazu führen, dass einige Apps nicht funktionieren."
Allerdings gibt es keinerlei offizielle Erklärung, gegen welche Regeln die Anbieter von Apps wie Twitterrific und Tweetbot verstossen haben. Twitter erklärt auch nicht, warum einige Apps von Drittanbieter nach wie vor funktionieren.
Medien haben aber nach der Ankündigung von Twitter kürzlich gemachte Änderungen in den Nutzungsvereinbarungen für Entwicklern gefunden. Erst diese Woche wurden sie um einen Satz ergänzt,
wie 'Heise' schreibt. Demnach darf der Zugriff auf Twitters API nicht genutzt werden, "um einen vergleichbaren Dienst zu den Anwendungen von Twitter zu schaffen". Diese Änderung widerspricht der Angabe, dass die Durchsetzung von "seit langem" geltenden Regeln zur Sperrung geführt hätte.
Für journalistische Anfragen ist das Unternehmen praktisch nicht erreichbar, da es über kein Kommunikationsteam mehr verfügt. Gegenüber dem
US-Magazin 'Engadget' sagt der Twitterrific-Verantwortliche Craig Hockenberry, dass er nichts Offizielles von Twitter gehört habe. "Wir haben uns in den letzten 16 Jahren an die veröffentlichten API-Regeln gehalten. Uns ist nicht bekannt, dass sich diese Regeln in letzter Zeit geändert haben oder wie diese Änderungen aussehen könnten."
In
einem Blogbeitrag zeigt er sich ersichtlich verärgert. "Was mich an dem letzten Tag von Twitterrific stört, ist, dass er nicht würdevoll war. Es gab keine Vorankündigung für die Macher, die Kunden erhielten nur eine seltsame Fehlermeldung, und niemand erklärt, was los ist. (...) Stattdessen ist es nur eine weitere Szene in der laufenden Shit Show."
Zunächst hatte 'The Information' über die Sperrung der Drittanbieter berichtet. Dem Onlinemagazin lagen interne Chat-Nachrichten vor, die zeigten, dass es sich nicht um technische Probleme, sondern um Absicht gehandelt hatte. Twitter habe die Anbieter gesperrt, weil diese in ihren Clients keine Werbung anzeigen, so die Vermutung.