Eine Analyse von Netscout sieht für die zweite Jahreshälfte 2024 eine Verschärfung der Cyberbedrohungslage, wie es in einer Mitteilung heisst. Deutschland, Österreich und die Schweiz bleiben demnach bevorzugte Angriffsziele für DDoS-Attacken. Auffällig ist gemäss dem Security-Anbieter die zunehmende Komplexität der Angriffe. So habe man in der Schweiz bei einem einzigen Angriff bis zu 25 verschiedene Angriffsvektoren beobachtet.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Angriffsdauer. Schon der Netscout-Bericht zum ersten Halbjahr zeigte, dass die Schweiz die längste durchschnittliche Dauer der DDoS-Angriffe in der DACH-Region aufweist. Dieser Trend hat sich laut dem Bericht fortgesetzt. Während in Deutschland und Österreich die Angriffe durchschnittlich rund 54 Minuten dauerten, war die durchschnittliche Angriffsdauer in der Schweiz mit über 103 Minuten fast doppelt so lang. Dies weise auf eine ausserordentliche Hartnäckigkeit der Angreifer hin, schreibt Netscout.
Dabei dürften
politisch motivierte Angriffe eine Rolle spielen. Die Schweiz sei im letzten Jahr vor allem gezielten DDoS-Angriffen von prorussischen sowie von antiisraelischen Gruppen ausgesetzt gewesen, erklärte Ende 2024 auch Falconfeeds, Anbieter der gleichnamigen Monitoring-Plattform. Dies setzte sich Anfang 2025 fort, als während des
Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos im Januar DDoS-Attacken doppelt so häufig auftraten wie in vergleichbaren Zeiträumen, vor allem gegen Telekommunikationsanbieter, so Netscout.