Vogt am Freitag: Schönen Gruss, auf Wiederseh'n

13. September 2024 um 08:00
  • kolumne
  • vogt am freitag
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Für meine letzte Kolumne lasse ich die Toten Hosen sprechen. Die können besser dichten als ich. Und singen sowieso: 15 Songs der Band haben sich in diesen Text geschlichen.

Ich habe von keiner Band so viele Live-Konzerte gesehen wie von den Toten Hosen. Manchmal bin ich sogar im Trikot meines Lieblingsfussballclubs hingegangen, was den einen oder anderen Punk im Publikum offenbar beeindruckt hat. "Das machst du, um zu provozieren, gibts zu!" – "Ja!" – "Cool". (Die Band hat dem Club ein "Liebeslied" gewidmet).
Zum Ende ihrer Konzerte jedenfalls spielt die Band gerne das Lied "Schönen Gruss, auf Wiederseh'n". Ich finde, der Refrain passt zu (m)einem Abschied ganz wunderbar.

Vogt verabschiedet sich

Sie mögen es gelesen haben. Ich habe mich entschieden, inside-it.ch nach all den ganzen Jahren zu verlassen. Die Gründe dafür habe ich Ende August in einem Linkedin-Posting erläutert und möchte sie an dieser Stelle nicht nochmals wiederholen.
Vielmehr möchte ich die Gelegenheit nutzen, der neuen Chefredaktorin Katharina Jochum und ihrem Team von ganzem Herzen nur das Beste zu wünschen. Inside-it.ch ist bei euch in besten Händen. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, werden an dieser Stelle weiterhin harte Recherchen, erklärende Analysen und relevante News erhalten.

Inside-it.ch bleibt, was es ist

Aber es ist auch Zeit, zurückzublicken. An Tagen wie diesen ist unabhängiger (IT)-Journalismus wichtiger denn je. Es braucht neutrale, vertrauenswürdige Stimmen, die einordnen und erklären, wo es nötig ist. Inside-it.ch und viele Kolleginnen und Kollegen machen und können das, aber die Finanzierung dieses Journalismus ist zu einem Problem geworden. Der Werbemarkt ist hart und jeder zweite Werbefranken fliesst aus der Schweiz zu Big Tech, zu Google, Meta und Microsoft – als hätten die nicht schon genug Geld.
Leider kommt nicht immer ein Alex (oder sonst ein Mäzen), der ab und zu einen Batzen in den Klingelbeutel legt. Und wenn doch, dann tut er das alles nicht aus Liebe, sondern will eine Gegenleistung dafür sehen. Fair enough, natürlich, aber das beisst sich eben mit der Unabhängigkeit. Das ist der Moment, um eine kleine Spende für inside-it.ch zu leisten. Danke!

Nichts als Dankbarkeit

Nichtsdestotrotz waren die drei Jahre hier auf der Redaktion - und mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wie das Paradies. (Fast) alles, was war, war grossartig.
Tatsächlich bin ich für die zahlreichen Begegnungen, die Gespräche, das Vertrauen, die Freiheit und die zahlreichen Rückmeldungen zu meiner und unserer Arbeit enorm dankbar. Zwar war ich niemals mit allen einer Meinung, aber das macht nichts. Was zählt, ist die Diskussion auf Augenhöhe, transparent und offen.

Auf uns, die Branche und den Journalismus

Nun hat mich, wie gesagt, das Reisefieber gepackt und ich arbeite ab Oktober für das Medienausbildungszentrum MAZ in Luzern als Studienleiter für alle digitalen Themen. Ich war mehr als nur zu Besuch bei inside-it.ch – wir bleiben Freunde.
Weil kein Alkohol (auch keine Lösung ist), stossen wir heute Abend alle gemeinsam an. Auf inside-it.ch, auf eine lange Zukunft des unabhängigen Journalismus und auf die grossartige IT-Branche. Zum Wohl!
Die Zeit mit Euch war wunderschön. Es ist wohl besser jetzt zu gehen, wir können keine Tränen sehn. Schönen Gruss und auf Wiederseh’n.

Wer mich in Zukunft kontaktieren will, kann das wahlweise über mein Linkedin-Profil oder per E-Mail tun. Ich freue mich von Ihnen zu lesen.

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