Im
vergangenen Jahr prognostizierten Forschende der ETH Konjunkturforschungsstelle (KOF), dass die Beschäftigten der Branchen Information und Kommunikation 2023 mit einer Lohnerhöhung von über 2,5% gegenüber dem Vorjahr rechnen dürfen. Als Grund dafür wurden der herrschende Fachkräftemangel und die Inflation angegeben.
Im diesjährigen "Lohnbuch Schweiz" zeigt sich, dass sich diese Zahl zumindest für Lehrabgängerinnen und -abgänger bewahrheitet. Lag der Medianlohn für einen frisch gebackenen Informatiker EFZ im Vorjahr noch bei 4700 Franken, sind es 2024 schon 4846 Franken (+3%), die sich monatlich verdienen lassen. Wer zusätzlich über ein Diplom einer Berufsmittelschule verfügt, bekommt als Einstiegssalär 154 Franken extra.
Informatikerinnen und Informatiker mit einem Bachelorabschluss können bei Arbeitsbeginn neu rund 6300 Franken verdienen (+115 Franken). Mit einem Masterabschluss sind im gesamtschweizerischen Durchschnitt sogar 6785 Franken (+85 Franken) möglich. Gemäss dem Lohnbuch ist dabei eine 42-Stunden-Woche üblich und es werden 13 Monatslöhne ausbezahlt.
Dabei zeigt sich, dass im vergangenen Jahr vor allem Lehrabgängerinnen und -abgänger profitiert haben. Sie haben ein prozentual höheres Einstiegssalär erhalten als ihre besser ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen mit einem Abschluss einer Berufsmittelschule, eines Bachelors oder Masters.
Zum "Lohnbuch Schweiz"
Das "Lohnbuch Schweiz 2024" wird vom Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Zürich herausgegeben. Die rund 9400 Lohnangaben im Buch stammen aus Gesamtarbeitsverträgen (GAV) sowie Empfehlungen und Statistiken der Berufs- und Arbeitgeberverbände. Die Angaben zur Informatik wurden unter anderem
von SwissICT zur Verfügung gestellt. Zudem wurden Angaben des Bundesamts für Statistik (BFS) miteinbezogen. Das Buch kann für 89.90 Franken bei
Orell Füessli bestellt werden.
Alter und Arbeitsort entscheidend
Für den Vergleich der Daten wurden im Lohnbuch die Medianlöhne der IT-Berufe publiziert. Die angegebenen Zahlen zeigen, dass die eine Hälfte der Beschäftigten mehr und die andere Hälfte weniger als der angegebene Wert verdient. Bei den veröffentlichten Zahlen zeigen sich grosse Unterschiede zwischen dem Arbeitsort, der Alterskategorie und der Arbeitserfahrung.
Dies zeigt sich beispielsweise an der Bezahlung von Softwareingenieurinnen und -ingenieuren. Während Angestellte auf Stufe Junior bis zum Alter von 25 Jahren im Median 5550 Franken verdienen, sind es auf Stufe Senior ab 54 Jahren 10'316 Franken. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Applikationsentwicklerinnen und -entwicklern: Hier sind für junge Mitarbeitende 5538 Franken möglich, für Seniors 10'231 Franken.
Auch in den verschiedenen Regionen zeigen sich erhebliche Unterschiede: In Zürich erhalten Mitarbeitende von Informatikdienstleistern rund 9% mehr als im Schweizer Mittel. Ebenfalls über dem Schnitt liegen die Regionen Nordwest- und Zentralschweiz. Weniger als der Median wird hingegen in den Gebieten Genfersee (-1.5%), Espace Mittelland (-6.3%) und Ostschweiz (-9,7%) bezahlt. Das Schlusslicht bildet das Tessin. Hier müssen Angestellte Einbussen von mehr als 30% in Kauf nehmen.
Medianlöhne einzelner Berufe
Wir haben uns die Schweizer Medianlöhne in der Informatik genauer angeschaut. Für die nachfolgenden Beispiele wurde jeweils der Bruttolohn auf Stufe Professional mit drei bis sechs Jahren Berufserfahrung im Alter von 35 bis 39 Jahren verwendet. Im Bereich Design, Engineering und Implementierung erhalten ICT-Requirements-Ingenieure mit 8923 das höchste Salär.
Für ICT-Security-Spezialisten gibt es monatlich 8785 Franken. System-Ingenieurinnen können 8300 Franken verdienen, Test-Ingenieure immerhin 8103 Franken. Ebenfalls gut bezahlt sind die Wirtschaftsinformatikerinnen mit 8455 Franken. Datenbank- und Netzwerkspezialisten können sich über 8070, respektive 7825 Franken freuen. Data Scientist erhalten 8092 Franken.
Ebenfalls sehr gut bezahlt sind Stellen in den Bereichen Planung, Steuerung und Beratung. So kann ein ICT-Controller rund 7693 Franken verdienen. Für ICT-Berater gibt es im Median 8347 Franken. ICT-Sicherheitsbeauftragte können 8692 Franken Lohn erwarten. Noch besser bezahlt sind mit 9500 bis 9900 Franken ICT-Sourcing-Manager, ICT-Qualitätsmanagerinnen (Senior) und ICT-Architekten.
Weniger gut bezahlt sind hingegen die Bereiche Betrieb, Administration und Unterstützung. Für ICT-Helpdesk-Mitarbeitende werden 6584 Franken pro Monat bezahlt. Ein ICT-Operator bekommt 6873 Franken. Für ICT-Service-Manager, ICT-System-Administratoren und Netzwerkadministrator gibt es zwischen 7379 und 8055 Franken.
Im Bereich Installation und Support zeigt sich, dass ICT-Supporter im Median 6995 Franken auf ihr Konto erhalten und ICT-Techniker 7056 Franken.
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