Wer hat nach einem Cyberangriff mutig und offen kommuniziert?

21. Dezember 2023 um 12:57
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Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Dall-E / GPT-4

Anfang 2024 vergeben die Information Security Society Switzerland (ISSS) und Inside IT den Courage Award an ein Unternehmen, das nach einem Cyberangriff vorbildlich kommunizierte. Das sind die 3 Nominierten.

Eine 100%-ige Sicherheit gegen Cyberangriffe gibt es nicht und sie können jeden treffen – darin sind sich praktisch ausnahmslos alle Expertinnen und Experten einig. Dennoch ist es häufig noch ein Stigma, wenn man selbst davon betroffen ist. Denn öffentlich darüber reden, wollen die wenigsten.
Dabei ist transparente und öffentliche Kommunikation eines der wirksamsten Mittel, um künftige Angriffe zu minimieren. Einerseits schafft es Awareness bei verschiedenen Stakeholdern, andererseits hilft es anderen Unternehmen und Organisationen, wenn Cyberopfer offen über ihre Learnings aus dem Angriff reden.
Deshalb wollen die Information Security Society Switzerland (ISSS) und Inside IT mutige und transparente Kommunikation fördern und vergeben im Januar 2024 zum zweiten Mal den Courage Award.

3 Nominierte

Nominiert für den Preis sind der Berner IT-Dienstleister Unico Data, das Bundesamt für Polizei (Fedpol) und die Fondation de Verdeil, die grösste sonderpädagogische Einrichtung im Kanton Waadt. Sie alle haben im Jahr 2023 einen Cyberangriff erlebt und proaktiv darüber informiert.
Wer den Preis gewinnt, entscheiden die Besucherinnen und Besucher in einem Saal-Voting im Rahmen der "Berner Tagung" der ISSS, die am 10. Januar 2024 in Bern stattfindet. Mehr Informationen dazu finden sich online.

Wann & wo?

Der Courage Award wird im Rahmen der Berner Tagung der ISSS vergeben.
Wann: 10. Januar 2024, ab 14.30 Uhr
Wo: InnoSpace Gurtenbrauerei 31, 3084 Köniz
Infos & Tickets: Online
Alle 3 Nominierten werden vor Ort sein. Vince Lehmann, CEO von Unico Data sagt: "Es freut uns sehr, dass wir für den Courage Award nominiert wurden." Kommunikativ sei der Fall eine Herausforderung gewesen, schreibt Fedpol-Sprecher Christoph Gnägi. Die Nomination freue die Behörde. Aber "gehacked wurden nicht wir, sondern ein IT-Dienstleister, zu dessen Kunden wir gehören". Herausfordernd sei, dass es mehrere laufende Untersuchungen zum Fall gebe, denen man nicht vorgreifen wolle und dürfe. "Andererseits ist es uns wichtig, Transparenz und Vertrauen zu schaffen – und das geht nur mit einer möglichst aktiven und umsichtigen Kommunikation", so Gnägi.
Im vergangenen Jahr wurde der Autohändler Amag als erster Preisträger des Courage Awards ausgezeichnet.

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