

Wie ein Bot Pflegefachpersonen unterstützt
22. September 2023 um 12:12Mit Robotic Process Automation entlastet das Alterszentrum Oase seine Pflegefachpersonen.
"Service-Roboter sind nett, aber Vortanzen und Geschichten vorlesen reicht nicht", sagt Vanessa Slongo, Leiterin ICT und Digitalisierung bei der Oase-Gruppe, die mehrere Seniorenzentren in der Deutschschweiz betreibt. Die Kosten-Nutzen-Rechnung würde nicht aufgehen.
Vanessa Slongo.
Slongo glaubt, dass die Digitalisierung das Gesundheitswesen dennoch entlasten könne, aber anders als mit einem physischen Roboter. Potenzial gebe es "besonders im administrativen Bereich für das Pflegefachpersonal".
50'000 Franken Entwicklungskosten
Ihre Überzeugung war so gross, dass die Entwicklung eines Bots vorantrieb, der die Abrechnung der Spitex-Leistungen übernimmt, die innerhalb der Oase-Zentren erbracht werden. Einmalig 50'000 Franken hat die Entwicklung gekostet, hinzu kommen jährlich rund 20'000 Franken für die Lizenzierung, wie sie erklärt.
Was früher 30 Minuten pro Patientin oder Patient in Anspruch nahm, dauere nun keine 10 Minuten mehr, rechnet Vanessa Slongo vor. "In einem Dashboard visualisiert der Bot, ob die Bewohnerinnen und Bewohner der Oase-Zentren genügend oder zu viele Leistungen bezogen haben." Dazu liest er entsprechende Berichte im PDF- und Excel-Format und wertet diese aus.
Automatisch erstellte Dashboards. Screenhots: zVg
Entlastung um 1 Arbeitstag im Monat je Pflegefachfrau
Larissa Aerne, Co-Leitung Pflege und Betreuung.
"Pro Monat spart mir das rund einen Arbeitstag", sagt Larissa Aerne, die als Pflegefachfrau seit rund zwei Monaten mit dem Bot arbeitet. Es benötige nur ein Login und schon seien die wichtigsten Informationen abrufbar. Dank dem könne sie die "gesparte Zeit für persönliche Beratungsgespräche nutzen, die zur Steigerung der Pflegequalität beitragen". Dass die Informationen, die der Bot zusammenträgt, stimmen, sei zuvor in einer mehrwöchigen Pilotphase verifiziert worden, so Aerne.
Der Bot ist an die Spitexlösung Nexus gekoppelt, welche in der Oase-Gruppe im Einsatz ist. Vanessa Slongo will sich nun um die Automatisierung weiterer Prozesse kümmern. Allein in der Pflege gebe es deren 30, welche durch Robotic-Process-Automation ersetzt werden könnten.
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