Das Update der Steuersoftware Nest ist ein Grossprojekt der Zürcher Gemeinden. Mit Winterthur hat die zweitgrösste Stadt des Kantons jetzt den Wechsel auf den neuen Release der Software bewilligt. Der Stadtrat hatte bereits Anfang 2020 festgehalten: "Die Version 2018 nähert sich dem End of Life." Aufgrund des bevorstehenden Dereleases müsse die Software abgelöst werden. Ein Wechsel auf eine andere Steuerfachapplikation wurde als "nicht sinnvoll" beurteilt. Nest ist in Winterthur seit 1998 im Einsatz.
Anfang März hat der Winterthurer Stadtrat die entsprechenden gebundenen Ausgaben von rund 4,6 Millionen Franken für den Major Release Nest gesprochen. Der Auftrag wurde laut Simap bereits freihändig an den Hersteller KMS vergeben. Die Kosten beinhalten das Update der Software sowie alle benötigten Leistungen hochgerechnet auf die maximale Vertragsdauer von acht Jahren.
Auch Zürich hat 13 Millionen bewilligt
Vor Winterthur hatte schon Zürich im vergangenen September knapp 13 Millionen Franken für den neuen Release
der Steuerlösung bewilligt. Mit dem Stadtratsbeschluss erfolgte ebenfalls der Zuschlag für den Release-Wechsel an die Firma KMS. Die meisten anderen, über 50 Zürcher Gemeinden inklusive Winterthur, sind für das Grossprojekt "Züri Central" in der IG Nest zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, im Kanton eine möglichst einheitliche Version des Releases von Nest umzusetzen.
Im November hatte die Interessengemeinschaft angekündigt, dass die Idee eines gemeinsamen RZs und einer gemeinsamen Betriebsorganisation für Nest vorläufig vom Tisch sei. "Die Konsequenz ist, dass vorderhand jede Gemeinde für sich selbst eine Lösung für ihre IT suchen muss", sagte Michael Gutermann, Präsident der IG Nest ZH,
damals gegenüber inside-it.ch.Ende 2025 Umstellung auf neue Version
Die im Oktober 2022 beschlossenen Budgets, und bereits von zahlreichen Gemeinden gesprochenen Beteiligungen, würden jedoch bestehen bleiben. Der Verein rechnet weiterhin mit Gesamtkosten von rund 10,6 Millionen Franken für das Nest-Update.
Die neue Version läuft zurzeit nur auf Oracle, ein Datenbankwechsel von SQL-Server sei deshalb zwingend notwendig. "In einem ersten Schritt erfolgt 2024 bis Anfang 2025 der Datenbankwechsel von SQL auf Oracle und ab Ende 2025 / Anfang 2026 die Umstellung auf die neue Nest-Version", erklärte Gutermann zum Zeitplan der IG Nest. Ab 2026 folge der letzte Schritt, das Update von Debitor und Quellensteuer. Abgeschlossen werden soll die gesamte Umstellung bis Anfang 2028.