Im März und Mai 2024 wurden die Sitzungen des Emmener Einwohnerrats im Rahmen einer Testphase live gestreamt. Das Angebot ging auf ein Postulat zurück und ergänzte die bereits bestehenden Audioaufnahmen der Sitzungen.
Wie die Gemeinde Emmen nun mitteilt, seien die Kosten für den Dienst vergleichsweise hoch gewesen, das Interesse aber gering. Sämtliche Fraktionen hätten sich nach den Tests für einen Verzicht auf den Livestream ausgesprochen. In der neuen Legislatur werde er deshalb nicht mehr angeboten. Das Audio-Protokoll bleibe aber weiterhin verfügbar.
Kosten vs. Qualität
Das Postulat aus der Mitte/GLP-Fraktion forderte Ende 2022 ein Streaming-Angebot, um die Transparenz zu stärken und das politische Engagement in der Bevölkerung zu fördern.
Was die Tests im März und Mai gekostet haben, schlüsselt die Gemeinde in der aktuellen Mitteilung nicht auf. In der Antwort auf das Postulat nannte die Regierung Ende letzten Jahres aber die Kosten in anderen Gemeinden. Darunter befindet sich die Stadt Luzern, die auf die kantonale Infrastruktur zurückgreifen kann. Mit 12'000 Franken pro Sitzung zuzüglich Anschaffungskosten komme die Luzerner Lösung für Emmen aber nicht infrage, hiess es.
Günstiger – "quick and dirty" – geht es in der Stadt Zug, wie aus der Antwort weiter hervorgeht. Abklärungen dort hätten gezeigt, dass es möglich sei, den Stream mit einem Smartphone auf einem Stativ und einer Übertragung auf Youtube oder Vimeo umzusetzen. Die Kosten für die Anschaffung der nötigen Ausrüstung wurden auf höchstens 3000 Franken geschätzt, zuzüglich Abogebühren. In Emmen war man aber bei dieser Option mit der Qualität nicht zufrieden.
Neben Emmen verzichtet auch die Luzerner Stadt Kriens auf das Streaming-Angebot. In Kriens sind die Einwohnerratssitzungen während der Pandemie live gestreamt worden. In der Zwischenzeit wurde das Angebot aus Kostengründen aber wieder eingestellt.