5G: Portugal ebnet den Weg für ein Huawei-Verbot

26. Mai 2023 um 14:05
  • politik & wirtschaft
  • regulierung
  • 5g
  • telco
  • huawei
image
Foto: Janis Rozenfelds / Unsplash

Auch Portugal will künftig "Hochrisikoanbieter" beim Bau von 5G-Netzen ausschliessen können.

Die Regierung in Portugal hat die Weichen für ein Verbot von Huawei-Equipment im 5G-Netz gestellt. In einem Dokument schlägt der Cybersicherheitsrat des Landes nach einer Überprüfung Restriktionen für Hersteller vor, die als "hochriskant" klassifiziert werden.
Dort heisst es: Ausrüstung gelte als hochriskant, wenn der Hersteller unter anderem mit Regierungen oder einem Rechtssystem verbunden sei, das über keine Abkommen mit Portugal oder der EU zum Schutz von Daten, Cybersicherheit oder geistigem Eigentum verfüge. Ausserdem würden Anbieter entsprechend eingestuft, wenn sie als verantwortlich für Spionage- oder Sabotageakte gegen Portugal oder seine Verbündeten gelten würden. Gemäss 'Bloomberg' (Paywall) sind damit Ausrüster aus Nicht-EU-, Nicht-Nato- sowie Nicht-OECD-Ländern betroffen.
Mit diesen Plänen ist Portugal nicht alleine. Regierungen weltweit nutzen den Begriff "Hochrisikoanbieter", um die Verwendung von Hard- und Software gewisser Hersteller zu verbieten. Das Vereinigte Königreich, Dänemark, Schweden, Estland, Lettland und Litauen haben Huawei den Aufbau ihrer 5G-Netze untersagt. Auch Deutschland erklärte dieses Jahr, die Verwendung chinesischer Komponenten in seinen 5G-Netzen zu überprüfen.
Huawei teilte in einer Erklärung mit, dass man sich bewusst sei, dass die portugiesische Regierung eine Erklärung über das Sicherheitsrisiko von Telekommunikationsgeräten veröffentlicht habe, heisst es bei der 'Financial Times' (Paywall). Das Unternehmen sei im Vorfeld nicht dazu konsultiert worden. "In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat Huawei mit portugiesischen Mobilfunkanbietern zusammengearbeitet, um drahtlose Netzwerke aufzubauen und qualitativ hochwertige Dienste anzubieten", so Huawei.

Loading

Mehr zum Thema

image

Fast 1 Milliarde Subventionen für Chipfabrik in Dresden

Die EU-Kommission hat 920 Millionen Euro für das neue Werk von Infineon bewilligt. Der Produktionsstart ist für 2026 geplant.

publiziert am 21.2.2025
image

Solothurn hat digitales Optimierungspotenzial

Der Regierungsrat will digitale Defizite beheben. Vor allem gesamtkantonale Projekte kommen nicht gut voran.

publiziert am 21.2.2025
image

Basel-Land steckt 15 Millionen in SAP-Projekte

Der Kanton plant Projekte in den Bereichen Data Analytics, Finanzen, Innovation und Personal. Dafür haben zehn Unternehmen ihre Unterstützung angeboten.

publiziert am 20.2.2025
image

Schon wieder verzögert sich ein Milliardenprojekt der Armee

Statt 2032 wird das Projekt für modernere Kommunikationsmittel wohl erst 2035 abgeschlossen werden. Schuld sind Lieferschwierigkeiten und Qualitätsmängel beim Lieferanten.

publiziert am 20.2.2025