Das französische Technologieunternehmen Atos hat sich für ein Angebot zur
Umstrukturierung seiner Schulden entschieden. Der Entscheid fiel dabei zugunsten des französischen Ankerinvestors David Layani aus, der mit seiner Firma Onepoint bereits 11% von Atos besitzt und der grösste Aktionär des Tech-Konzerns ist.
Leer ausgegangen ist hingegen der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky, der sich zuvor sowohl
für das Managed-Services-Geschäft Tech Foundations als auch den Security-, Digital- und Cloud-Bereich Eviden interessierte. Man habe David Layani den Vorzug gegeben, teilte das Unternehmen in einer Mitteilung mit.
Gläubiger unterstützen Layani
Die Entscheidung zur Umstrukturierung wurde eine Woche später als ursprünglich geplant getroffen und soll bis Juli umgesetzt werden. Sie markiert das Ende eines
monatelangen Kampfes um die Kontrolle des strauchelnden IT-Dienstleisters. Atos teilte mit, dass das Angebot von Layani von einer "grossen Anzahl" der Gläubiger unterstützt wurde.
Layanis Angebot, das zu einer massiven Verwässerung der bestehenden Aktien führen wird, zielt darauf ab, Atos
unter französischer Kontrolle zu halten sowie Arbeitsplätze und Vermögenswerte zu erhalten, obwohl die Schulden des Konzerns in Höhe von 4,8 Milliarden Euro dringend umstrukturiert werden müssen.
Zusammen mit der Investmentgesellschaft Butler Industries und Econocom hat Layani 250 Millionen Euro an neuem Eigenkapital und 1,5 Milliarden Euro an neuen Schulden angeboten, einschliesslich 300 Millionen an Bankgarantien. Ausserdem beabsichtigen die neuen Investoren, Schulden im Wert von 2,9 Milliarden Euro in Eigenkapital umzuwandeln.