Auch in Luzern kommt die Online-Steuererklärung

3. Februar 2025 um 10:40
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Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Midjourney

Letztmals müssen Steuerpflichtige aktuell eine Software herunterladen. Ab 2026 kommt eine Web-Lösung von Ringler Informatik zum Zug.

Im Kanton Luzern füllen 85% der Steuerpflichtigen ihre Steuererklärung elektronisch aus. Aktuell müssen sie dafür eine Software herunterladen und installieren, die nur auf einem Computer funktioniert. Seit 2006 ist die Steuersoftware der Zürcher Firma Information Factory im Einsatz – anfänglich als CD-Lösung, später als Download-Version.
Die lange Laufzeit ohne Neuausschreibung und zuletzt eine freihändige Vergabe an die Firma zur Erneuerung der Software stiessen auf Kritik. Eine interne Überprüfung der Beschaffung kam im März 2021 aber zum Schluss, dass die freihändige Vergabe korrekt gewesen sei. Auch die Wettbewerbskommission (Weko) hatte die lange Vertragsdauer mit Information Factory von über 10 Jahren kritisiert. Sie verpflichtete den Kanton, in den nächsten Jahren sämtliche Beschaffungen der Dienststelle Steuern gegenüber der Weko offenzulegen.

Kosten von 2,6 Millionen Franken

Mit der diesjährigen Steuererklärung müssen Luzernerinnen und Luzerner jetzt letztmals mit der auf ihrem PC installierten Software arbeiten. Ab 2026 wird diese durch eine webbasierte Lösung ersetzt. Den Zuschlag erhielt für 1,8 Millionen Franken im vergangenen Oktober Ringler Informatik aus Baar. Das Unternehmen setzte sich gegen zwei Mitbewerber durch. Ringler habe das vorteilhafteste Angebot unterbreitet und "insbesondere mit einer modernen, benutzerfreundlichen und zukunftsorientierten Lösung" überzeugt, hiess es zum Zuschlag auf Simap.
Für den Kanton fallen insgesamt Kosten in der Höhe von 2,6 Millionen Franken an, erklärte das Finanzdepartement gegenüber der 'Luzerner Zeitung' (Paywall). Darin enthalten seien die Online-Steuerdeklaration für natürliche und juristische Personen sowie die Option auf die Umsetzung einer Lösung für die Quellensteuer. Weiter sind darin die Kosten für Pflege und Support in den kommenden zehn Jahren einkalkuliert. Im Februar 2026 soll eTax für die nächstjährige Steuererklärung bereitstehen und in das kantonale Serviceportal my.lu.ch integriert werden.

eTax kommt auch in den Kantonen Aargau und Zug

Die eTax-Lösung von Ringler ist bereits in 13 Kantonen im Einsatz. Kürzlich erteilte der Kanton Aargau ebenfalls einen Auftrag in der Höhe von 1,4 Millionen Franken an Ringler. Auch dort soll eTax ab 2026 für die Steuerpflichtigen eingeführt werden und die bisherige Download-Steuersoftware Easytax ersetzen.
In der Zentralschweiz sind Luzern und Zug die letzten Kantone, die noch keine Online-Lösung anbieten. Zug hat im Juli 2023 ebenfalls einen Zuschlag an Ringler Informatik erteilt. Wie in Luzern soll dort eTax ab 2026 den Steuerpflichtigen zur Verfügung stehen.

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