Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) hat zuhanden des Bundesarchivs IT-Dienstleister für Arbeiten im Bereich Open Data bestimmt. Die Ausschreibung unter dem Titel "Lindasnext" war in zwei Lose aufgeteilt. Bei Los 1 ging es um den Bau beziehungsweise die Erneuerung und den Betrieb der Infrastruktur für verbundene Daten (Linked Data). Dieser Auftrag im Wert von 17 Millionen Franken ging an das belgische Unternehmen Cognizone. Dieses habe sich mit einem "qualitativen Angebot zu einem wettbewerbsfähigen Preis" durchgesetzt, steht im Zuschlagsbescheid.
Laut dem Pflichtenheft zur Ausschreibung betreibt das Bundesarchiv seit Anfang 2021 den Linked Data Service (Lindas), der zwischen 2017 und 2020 entwickelt und eingeführt wurde. Lindas bestehe aus einer Datenspeicherinfrastruktur, einem sogenannten Triplestore, und verschiedenen Datenkonvertierungs- und Integrationstools. Der Service nutze die Linked-Data-Technologie, die sich sowohl für die Publikation von digitalen und analogen Daten als auch für die Bereitstellung von archivierten Datenbeständen eigne.
Das Bundesarchiv stellt Lindas den Verwaltungseinheiten des Bundes, den Kantonen, den Gemeinden und bundesnahen Unternehmen wie der SBB zur Verfügung. Die erneuerte Infrastruktur für Linked Data wird einige vom World Wide Web Consortium festgelegte Standards unterstützen müssen, darunter RDF 1.1 (Resource Description Format) oder die OWL 2.0 Web Ontology Language.
Zuschläge für Lösungen
Für das zweite Los, in dem Anbieter von IT-Dienstleistungen für Lösungen auf der Basis der verbundenen Daten gesucht wurden, gab es neun Offerten. Drei der Anbieter, Adnovum, Liip und Zazuko erhielten einen Zuschlag in Form eines Rahmenvertrags. Deren Offerten bewegten sich zwischen 26,5 und 25,6 Millionen Franken. Alle drei hätten durch "gute Konzepte, nachvollziehbare Erfahrung und gute Lösungspräsentationen bei gleichzeitig kompetitivem Preis" überzeugt, so das BBL. Das Bieler Unternehmen Zazuko erhielt zusätzlich einen Zuschlag für das Teilprojekt Opendata.swiss, da es die "überzeugendste Lösung bei gleichzeitig überzeugendster Erfahrung mit Open Source" präsentiert habe.
Die Ausschreibung erfolgte ohne Mindestabnahmemenge. Für konkrete Teilprojekte (ausser für das Teilprojekt Opendata.swiss) soll ein Wettbewerb unter den Zuschlagsempfängern durchgeführt werden. Es werde aber höchstens das in der Ausschreibung publizierte maximale Stundenkontingent von 150'000 Stunden abgerufen, betont das BBL.
(Update: Dieser Artikel wurde aufgrund der Hinweise von Adrian Gschwend leicht abgeändert.)