China will auf ausländische Schlüsseltechnologien verzichten

25. März 2024 um 10:19
image
Foto: Hat Trick / Unsplash

Chips von AMD und Intel sollen in Regierungscomputern nicht mehr verwendet werden, ebenso wenig wie Windows und westliche Datenbanksoftware.

China hat offenbar neue Richtlinien eingeführt, um ausländische Technologie durch einheimische Lösungen zu ersetzen. Dies geht aus einem Dokument vom Dezember 2023 hervor, über welches zuerst die 'Financial Times' berichtet hat. Demnach sollen US-Mikroprozessoren von Intel und AMD schrittweise aus Regierungs-PCs und -Servern entfernt werden.
Die strengeren staatlichen Beschaffungsrichtlinien würden auch darauf abzielen, Microsofts Windows-Betriebssystem und im Ausland hergestellte Datenbanksoftware zugunsten inländischer Anbieter in den Hintergrund zu drängen, schreibt die 'Financial Times' (Paywall). Die Schritte seien eine Reaktion auf Massnahmen der USA. Diese hatten in der Vergangenheit Sanktionen gegen zahlreiche chinesische Tech-Unternehmen verhängt und den Export von Chips und zugehörigen Werkzeugen nach China blockiert.
Im Dokument würden 18 CPUs aufgeführt, die Peking als für die Verwendung durch Einheimische geeignet freigegeben hat. Darunter befinden sich Chips von Huawei und dem staatlich geförderten Konzern Phytium. Die Liste enthalte weiter zugelassene Desktop- und Server-Betriebssysteme. Auch hier werde nur chinesischer Code erwähnt. Ebenso bei Datenbanken: Lösungen von Alibaba Cloud, Tencent und weiteren chinesischen Herstellern stehen auf der Liste, aber keine westlichen Entwicklungen.
Wie die Nachrichtenagentur 'DPA' schreibt, sei der Zeitpunkt der Veröffentlichung des 'FT'-Artikels für China peinlich. Derzeit tagt in Peking eine grosse internationale Wirtschaftskonferenz namens China Development Forum. Ihre Botschaft laute, dass China trotz der momentanen Konjunkturflaute "ein unwiderstehlicher Markt und ein lohnendes Ziel für Investitionen" sei. So sollen internationale Unternehmen nach China gelockt werden. An der Konferenz nahmen zahlreiche globale Tech-Manager teil, darunter Apple-CEO Tim Cook sowie die Chefs zahlreicher Halbleiterfirmen wie Qualcomm, Micron und auch AMD.

Loading

Mehr zum Thema

image

Winterthur stockt seine IT-Stellen auf

Mit dem Budget 2025 sieht der Stadtrat einen grösseren Ausbau bei den Informatikdiensten vor. Auch diverse Digitalprojekte schlagen bei den Ausgaben zu Buche.

publiziert am 2.10.2024
image

Microsoft erlaubt weiterhin Homeoffice

Im Gegensatz zu anderen Konzernen wie Dell und Amazon will Microsoft seine Angestellten nicht komplett ins Büro zurückbeordern.

publiziert am 2.10.2024
image

Microsoft peppt Copilot auf

Der US-Konzern will den KI-Helfer als integralen Teil von Office, Windows und darüber hinaus etablieren. Copilot erhält dazu eine Stimme und weitere neue Features.

publiziert am 2.10.2024
image

Zug beschafft Fachkräfte für die digitale Transformation

Für die Umsetzung der Digitalstrategie holt sich das kantonale Amt für Informatik externe Hilfe. Insgesamt werden Rahmenverträge für rund 5,4 Millionen Franken abgeschlossen.

publiziert am 30.9.2024