Die Organisation Noyb hat bei der österreichischen Datenschutzbehörde eine Beschwerde gegen Google eingereicht. Sie wirft dem Unternehmen vor, mit seinem Chrome-Browser Nutzer zu tracken, ohne sie korrekt darüber zu informieren und ohne eine ordentliche Einwilligung einzuholen.
Konkret geht es um die neue
Privacy Sandbox, eine Funktion, mit der Google Third-Party-Cockies abschafft. Dabei sollen Tracking-Daten lokal gespeichert und von Chrome kategorisiert werden. Websites können den Browser dann "fragen", in welcher Kategorie sich Nutzerinnen und Nutzer befinden und entsprechend Werbung ausliefern. Anders als heute sollen sie aber nicht mehr erkennen können, wer die User sind.
Keine Einwilligung nach EU-Recht
Eigentlich, so Noyb, bräuchte Google hierfür die Einwilligung seiner Nutzerinnen und Nutzer. Diese würden allerdings lediglich gefragt, ob sie eine "Funktion zum Datenschutz bei Werbung" aktivieren wollen. Das Unternehmen verschleiere damit die Tatsache, dass man damit First-Party-Tracking einschaltet, schreibt die Datenschutzorganisation.
Google argumentiere, dass die Privacy Sandbox weniger invasiv sei, als Tracking durch Drittanbieter-Cockies. Dies möge zwar stimmen, aber "weniger schlimm" sei noch lange kein Datenschutz-Feature, schreibt die von Datenschutzaktivist Max Schrems gegründete Organisation. Die DSGVO besage, dass eine Einwilligung eine "für den bestimmten Fall, in informierter Weise und unmissverständlich abgegebene Willensbekundung" sein muss, so die Datenschutzorganisation. Die Informationen, die Google über ein Pop-up zur Verfügung stellt, würden diese Vorgaben nicht erfüllen. Noyb fordert die österreichische Datenschutzbehörde deshalb auf, Google anzuweisen, die Datenverarbeitung in Einklang mit der DSGVO zu bringen.