

Budget 6,9 Millionen: Das neue Simap geht in die nächste Runde
30. September 2020 um 15:26Für "KISSimap" wird eine Projektführung gesucht. Ein Bericht zeigt die Pläne detaillierter.
Ein erstes Relaunch-Projekt für die Beschaffungsplattform Simap ging schief, Anfang 2020 startete dann ein neuer Versuch. Die Initialisierungsphase nach "Hermes" begann am 30. März 2020 und soll voraussichtlich am 2. Oktober 2020 enden, wie uns Simap-Geschäftsführer Adriano Moser bestätigte.
Der erste Relaunch-Versuch "simap2019" scheiterte und das Projekt wurde abgebrochen. Dies wurde im Juni 2019 bekannt, nachdem bereits das geplante Launchdatum 1. Mai 2019 verschoben worden war. "Im Rahmen eines Vergleichs mit dem Softwarelieferanten (ED) entstanden Kosten in der Höhe von 596'684 Franken, diese werden durch den Verein getragen", sagte dessen Präsident Sutter damals.
Nun scheint die Initalisierungsphase für das neue Projekt abgeschlossen. Am 30. September 2020 wurde die Ausschreibung für Unternehmensberatung und zugehörige Tätigkeiten als "Projektführung für das IT-Projekt 'KISSimap.ch' nach HERMES 5.1 agil und SCRUM-Guide" publiziert. Der Vertrag beginne am 3. Januar 2021 und dauere bis Ende 2026. Dabei behält sich der Auftraggeber vor, "die Leistungen ganz, teilweise oder gar nicht zu beziehen".
Jetzige Betriebskosten: 890'000 Franken pro Jahr
Gleichzeitig mit der Ausschreibung wurde auch eine Studie der AWK Group publiziert, die in der Initalisierungsphase erstellt worden war. Zum jetzigen Stand von Simap steht darin: "Der Vertrag zwischen dem Verein und dem SECO wurde per 1.1.2020 überarbeitet und der aktuellen Situation angepasst. Er ist bis 30. Juni 2021 befristet und verlängert sich jeweils automatisch um ein Jahr, wenn nicht eine der Parteien 6 Monate vor Vertragsablauf der anderen schriftlich mitteilt, dass sie auf eine Verlängerung verzichtet, längstens jedoch bis zum 31.12.2023."
Zu den bisherigen 3rd Level Support Applikationsentwicklerin KPS Solutions München steht: "Der Vertrag mit der Firma KPS Solutions endet aus beschaffungsrechtlichen Gründen per 31.12.2023." Die Leistungen von Systemfive aus Root (3rd Level Support Applikationsbetreiberin) würden noch im Jahr 2020 neu ausgeschrieben. Der Betrieb der Applikation sei aber bis Ende 2023 in jedem Falle gewährleistet. Die jährlichen Betriebskosten der jetzigen Plattform belaufen sich laut der Studie auf 890'000 Franken.
Spätestens Ende 2023 muss also ein neues Simap, nun "KISSimap.ch" genannt, her. Die "Projektvorgehensziele" werden nun als "Muss" wie folgt aufgelistet: Die Ausschreibung für die Beschaffung des Realisierers erfolge am 31. März 2021 oder früher, die Publikation des Zuschlags dann bis spätestens 1. Juli 2021. Und bis zum 1. Dezember 2022 sollen die Abnahmetests erfolgreich abgeschlossen sein.
Budgetrahmen für die neue Plattform: 6,9 Millionen Franken
Die Studie hat zur Bewertung der "Variante Standardsoftware" auch eine erste Grob-Marktanalyse durchgeführt. Darin finden sich unter anderem die "eVergabeplattform" (Ankö, Österreich), das "Vergabemanagementsystem" (Cosinex, Deutschland) oder "Decision Advisor" (DV Bern). Empfohlen wird jedoch die Variante "Individualentwicklung". Dies unter anderem, weil viele der Anbieter von Standardsoftware "keine Erfahrungen mit den spezifischen Anforderungen der Schweiz wie zum Beispiel Gesetzgebung, Mehrsprachigkeit und Föderalismus" hätten. Der Budgetrahmen für "KISSimap.ch" beträgt 6,9 Millionen Franken.
Neben einigen Stärken des aktuellen Simap listet die Studie von AWK auch die Schwächen auf, die mit einem neuen System mit der Wahrscheinlichkeit "hoch" beseitigt werden könnten. Dazu gehören "Elektronische Angebotseingabe nicht möglich", "Auktion nicht möglich", "Benutzerverwaltung nicht zufriedenstellend" und "Selektives Verfahren".
Und schliesslich werden aus dem gescheiterten Projekt "Simap 2019" auch Konsequenzen gezogen. Der Verein Simap.ch als dezentrale Milizorganisation habe nicht die nötigen Ressourcen und Entscheidungskompetenzen für die Führung eines solchen Realisierungsprojekts. Bei "KISSimap.ch" werde darum externe Verstärkung für die folgenden Rollen beschafft: Projektleiter, Business-Analyst, Anwender-Testverantwortlicher, Anwender-IT-Architekt, ISDS-Verantwortlicher, Qualitäts- und Risikomanager und Anwendervertreter.
Loading
BIT spricht 73 Millionen Franken für IT-Projektleitungen
In einer Ausschreibung hat der Bund Fachkräfte für die Umsetzung von IT-Grossprojekten gesucht. Eigentlich hätte das BIT gerne noch mehr Zuschläge erteilt.
Luca Forcellini ist neu Senior Channel Manager bei Exeon
Weil das Geschäft des Schweizer Security-Dienstleisters wächst, musste personelle Verstärkung her. Der neue Channel-Verantwortliche kommt von Boll.
Google Cloud unter Druck: mittelgrosse Kunden sollen es richten
Googles Cloud-Chef Thomas Kurian passt laut Medienbericht die Strategie an. Künftig soll der Fokus stärker auf mittelgrossen Unternehmen liegen.
E-Voting ist wieder da: Alles, was Sie dazu wissen müssen
Die Schweiz nimmt einen neuen E-Voting-Anlauf. Was halten Kantone und Politiker davon? Wie beurteilen Fachleute die Anstrengungen? Wir haben Nationalrätinnen, Experten und Behörden befragt.