Europäische Konsumentenschutzorganisationen wehren sich gegen die neuen Nutzungsbedingungen der Facebook-Tochter Whatsapp. Der Europäische Verbraucherverband (BEUC) und acht seiner Mitglieder kritisierten die Änderungen und reichten Beschwerde bei der Europäischen Kommission und dem europäischen Netzwerk der Verbraucherschutzbehörden ein.
Sie beklagen, Whatsapp dränge Nutzer zu Unrecht, die neuen Richtlinien zu akzeptieren. "Der Inhalt dieser Benachrichtigungen, ihre Art, ihr Zeitpunkt und ihre Wiederholung üben einen unangemessenen Druck auf die Nutzer aus und beeinträchtigen ihre Wahlfreiheit", heisst es in einer Mitteilung.
Whatsapp habe es versäumt, die Art der Änderungen in klarer und verständlicher Sprache zu erklären. "Diese Unklarheit stellt einen Verstoss gegen das EU-Verbraucherrecht dar, das Unternehmen verpflichtet, klare und transparente Vertragsbedingungen und kommerzielle Kommunikation zu verwenden", erklären die Verbraucherschützer. Sie forderten das europäische Netz der Verbraucherbehörden und die EU-Datenschutzbehörden auf, zusammenzuarbeiten, um diese Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Verbraucherrechte anzugehen.
Weltweit gelten inzwischen die neuen Nutzungsbedingungen, die es Whatsapp ermöglichen, Daten mit der Mutter Facebook und anderen zum Konzern gehörenden Diensten wie Instagram zu teilen. Allein die Ankündigung hatte in vielen Ländern einen Aufschrei ausgelöst,
weswegen Whatsapp das Inkrafttreten auf Mai verschob. Stimmen die Nutzer nicht zu, sollen sie den Dienst nicht mehr verwenden können. Später hiess es, es werde für die User – zumindest vorerst –
doch keine Folgen haben, wenn sie den neuen Datenschutz-Bestimmungen nicht zustimmen.