Weil die Roboter von einem Menschen begleitet werden müssen, würden weitere Tests für die Post keinen Sinn ergeben, sagte Claudia Pletscher, Leiterin Entwicklung und Innovation bei der Post in einem Interview mit der 'NZZ'. Das Unternehmen stehe aber mit dem Bundesamt für Strassen (Astra) im Austausch, um "bessere gesetzliche Rahmenbedingungen" zu schaffen.
Wesentliche Zwischenfälle hat es laut dem Bericht nicht gegeben, aber vereinzelte Praxisprobleme. So hätten die Roboter ohne Hilfe teilweise die Strasse nicht rechtzeitig überqueren können, zitiert die 'NZZ ' aus dem Bericht. Auf einem Fussgängerstreifen in Zürich kam es demnach zu einem Zwischenfall, der ohne Eingriff des Aufpassers "zu einer gefährlichen Situation hätte werden können". Die Ampel für Autos stand bereits auf Grün, als der Roboter den Fussgängerstreifen noch nicht fertig überquert habe.
Die Post hatte die Lieferroboter des estnischen Marktpioniers Starship Technologies als eines der ersten Unternehmen in Europa getestet. 2016 absolvierten diese an verschiedenen Orten rund 1000 Kilometer auf 200 Zustelltouren unfallfrei. Danach folgten 2017 und 2018 Tests ebenfalls ohne Unfälle in Zürich und Dübendorf mit gegen 200 Fahrten und 800 Kilometern. Seit Januar 2018 fanden keine Versuche mehr statt. Ursprünglich rechnete die Post mit ersten kommerziellen Einsätzen der Lieferroboter im laufenden Jahr.
Im Indoor-Bereich will die Post die Lieferroboter aber weiter testen. In grossen Gebäuden, bei denen längere Strecken zurückgelegt werden müssten, könnten diese eine gute Lösung sein, sagte Pletscher der Zeitung. Getestet würde bei der Post selbst und es gebe auch bereits einige Projekte mit Partnern. Dazu könne das Unternehmen aber erst in einigen Wochen mehr sagen. (kjo/sda)