Swiss Digital Initiative ist offiziell lanciert

22. Januar 2020 um 11:42
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Die Stiftung will weltweit ethische Standards verankern. Unter Führung von Doris Leuthard soll ein Label etabliert werden.

Die als Ethikzentrum für die digitale Gesellschaft angelegte Swiss Digital Initiative (SDI) war im August 2019 angekündigt worden. Unter dem Patronat des damaligen Bundespräsidenten Ueli Maurer und der Standortinitiative Digitalswitzerland gestartet, will die DSI mit konkreten Projekten weltweit ethische Standards in der digitalen Welt verankern und einen relevanten Beitrag zum Umgang der digitalen Ethik leisten. Ihren Hauptsitz hat die DSI in Genf. Zum Stiftungsrat gehört auch Bundeskanzler Walter Thurnherr, dessen Ernennung für Diskussionen sorgte.
Am WEF wurde die Stiftung in der Anwesenheit von DSI-Präsidentin Doris Leuthard und der beiden Bundesräte Ignazio Cassis und Ueli Maurer nun offiziell vorgestellt. Leuthard sagte dazu: "Neue Technologien sollen dem Wohl der Gesellschaft dienen und das Leben der Menschen verbessern. Die Swiss Digital Initiative setzt sich dafür ein, dass ethische Grundsätze und Werte im Zentrum der technologischen Entwicklung stehen."

Label für digitale Services

Als erstes Projekt befasst sich die DSI mit dem Thema Vertrauen in der digitalen Welt. Ein geplantes Digital Trust Label soll Orientierung und Transparenz für die Nutzer digitaler Dienste wie Apps oder Websites schaffen. Die DSI erachte das Label als Meilenstein in der Entwicklung von "Good Practices" im Bereich digitaler Serviceleistungen mit dem Ziel, Unternehmen zu verantwortungsvollem Handeln zu bewegen, heisst es in einer Mitteilung.
Das Label soll garantieren, dass ein bestimmter digitaler Dienst bestimmte Bedingungen erfüllt. Eine Liste ethischer Grundsätze sowie technischer Spezifikationen sollen sicherstellen, dass diese Grundsätze eingehalten werden.
Die folgenden Kriterien bilden die Basis des Labels:
  • Sicherheit des Dienstes
  • Zuverlässigkeit des Dienstes
  • Faires Datenmanagement
  • Verantwortungsvoller Umgang mit den Nutzern
In einer ersten Phase definierte eine akademische Expertengruppe der EPFL, ETH Zürich, Universität Genf und Universität Zürich eine erste Version des Labels. Diese Pilotversion wird ab Frühling 2020 mit nationalen und internationalen Unternehmen und öffentlichen Institutionen getestet, darunte Booking.com, Credit Suisse, IBM Schweiz, Kudelski, SBB, Swiss Re und der Kanton Waadt. Das Label soll voraussichtlich 2021 offiziell eingeführt werden.

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