Der Milliardendeal zur Übernahme des Chipdesigners Arm durch den Branchenriesen Nvidia ist nach dem Widerstand von Konkurrenten und Wettbewerbshütern geplatzt. Nvidia und Softbank verwiesen in einer Mitteilung auf regulatorische Herausforderungen als Grund für die Aufgabe der Transaktion.
Chips auf Basis der Arm-Architektur stecken in fast allen Smartphones. Deshalb wurde befürchtet, dass Nvidia dies zum Ausbau der eigenen Marktposition nutzen könnte. Der Grafikkarten-Spezialist wies dies stets zurück, traf aber trotzdem auf starken Gegenwind. Anfang Dezember
hatte die US-Regierung dem Deal im Prinzip den Todesstoss versetzt: Sie klagte gegen die Übernahme. Der Zusammenschluss könne Innovationen bremsen, argumentierte die amerikanische Handelsbehörde FTC damals.
"Arm hat eine glänzende Zukunft, und wir werden sie als stolzer Lizenznehmer noch jahrzehntelang unterstützen", sagte Jensen Huang, CEO von Nvidia. Die beiden Unternehmen werden auch künftig eng zusammenarbeiten.
Wie aus der Mitteilung hervorgeht, behält gemäss der Vereinbarung Softbank die 1,25 Milliarden, die Nvidia als Anzahlung getätigt hat. Der Betrag werde im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2022, das am 31. März endet, als Gewinn verbucht.
Arm ernennt neuen CEO und soll an die Börse
Da der Verkauf geplatzt ist, will Softbank Arm nun an die Börse bringen, wie der japanische Konzern erklärt. Die Vorbereitungen für den IPO sollen im kommenden Geschäftsjahr beginnen.
Mit Entwicklungen in Bereichen wie Cloud Computing, Automotive, IoT und Metaverse sei Arm in die nächste Wachstumsphase eingetreten, so Masayoshi Son, CEO von Softbank. "Wir werden diese Gelegenheit nutzen und mit den Vorbereitungen für den Börsengang von Arm beginnen, um noch mehr Fortschritte zu erzielen."
Wie weiter bekannt wurde, tritt Arm-Chef Simon Segars von seinem Posten als CEO und Verwaltungsrat zurück. Auf ihn folgt Rene Haas, seit 2017 VP der IP Products Group (IPG) des Unternehmens. Bevor er 2013 zu Arm kam, hatte er verschiedene Positionen in der Applikations- und Produktentwicklung inne. Ausserdem verbrachte er sieben Jahre bei Nvidia als Vice President und General Manager des Geschäftsbereichs Computing Products.