EU an Big Tech: Desinformation bekämpfen oder Bussen zahlen

14. Juni 2022 um 14:14
  • politik & wirtschaft
  • regulierung
  • eu
image

Laut einem Bericht könnten Internet-Plattformen, die zu wenig gegen Deepfakes, gefälschte Accounts und ähnliches tun, bald hohe Strafen bezahlen müssen.

Die Nachrichtenagentur 'Reuters' berichtet exklusiv von einer bevorstehenden Änderung der EU-Regeln für grosse Internet-Plattformen. Diese Änderung könnte einschneidende Folgen für Facebook, Google, Twitter und ähnliche Plattformen mit sich bringen. Demnach riskieren sie, in Zukunft von der EU hohe Geldstrafen aufgebrummt zu erhalten, wenn sie zu wenig zur Bekämpfung von Deepfakes, gefälschten Accounts und anderen Versuchen, Falschinformationen zu verbreiten, unternehmen. Die Strafen könnten bis zu 6% des gesamten Jahresumsatzes von fehlbaren Unternehmen betragen.
Der Bericht beruht auf einem EU-Dokument, das 'Reuters' zu Gesicht bekommen hat. Laut der Nachrichtenagentur will die EU die neuen Regeln bereits in 2 Tagen, am 16. Juni, veröffentlichen.
Dies sei eine Verschärfung des Verhaltenskodexes für Internet-Plattformen, der 2018 eingeführt wurde, aber bisher noch freiwillig war. Die Wahrnehmung der Regeln lag in der Verantwortung der Unternehmen, welche diesen Code unterzeichnet haben. Nun sollen aber auch die Regulatoren Verantwortung übernehmen und auch selbst kontrollieren, ob die Regeln eingehalten werden. Der verschärfte Verhaltenskodex soll zudem auch Teil des Digital Services Acts (DSA) werden, auf den sich die EU-Staaten im April geeinigt hatten.
Ein kurzer Auszug aus dem Dokument, das 'Reuters' veröffentlicht hat, besagt: "Die relevanten Unterzeichner werden klare Policies in Bezug auf nicht zulässige manipulative Verhaltensweisen und Praktiken akzeptieren, bekräftigen und implementieren. Diese sollen auf den jüngsten Erkenntnissen über das Verhalten und die Taktiken und Vorgehensweisen von böswilligen Akteuren basieren."

Loading

Mehr zum Thema

image

Drohnenverbot über dem Swift-RZ

Das hauptsächlich unterirdische Rechenzentrum erhält noch mehr Schutz.

publiziert am 25.4.2025
image

"Wer die IS-H-Ablösung nicht frühzeitig plant, riskiert Störungen"

SAP stellt die Lösung IS-H ein. Silvio Frey von Detecon zeigt im Interview Perspektiven für Schweizer Spitäler auf.

publiziert am 25.4.2025
image

Apple will iPhones vermehrt in Indien fertigen

Trump wollte die iPhone-Produktion in die USA bringen. Apple möchte lieber nach Indien ausweichen.

publiziert am 25.4.2025
image

Bern braucht Fachapplikation für Schutzräume

Der Kanton übernimmt ab 2026 die Bewirtschaftung von circa 50'000 Schutzräumen. Dafür möchte das zuständige Amt eine Fachanwendung beschaffen.

publiziert am 24.4.2025