Im September 2024 startete im Kanton Glarus der Online-Schalter my.gl.ch. Den Entscheid
für dessen Einführung hatte der Regierungsrat Anfang 2023 gefällt. Jetzt wurde das digitale Serviceangebot um 20 zusätzliche Dienstleistungen erweitert. Damit stehen rund 120 digitale Angebote für die Bevölkerung sowie für Unternehmen und Organisationen zur Verfügung, teilt die kantonale Fachstelle Digitale Verwaltung mit.
Neu hinzugekommen als Services sind unter anderem ein digitaler Stipendienantrag, Funktionen für das Handlungsfähigkeitszeugnis, für die subsidiäre Finanzierung von Leistungen im Bereich Pflege, Betreuung und Gesundheit, verschiedene Formulare betreffend Sportförderung, zusätzliche Formulare für die Zulassung zur Tätigkeit zulasten der Krankenversicherung sowie die Beantragung von Digitalisierungskrediten.
Weitere Ausbauschritte bis Ende Jahr
Die neu eingeführten Services würden durch standardisierte Formulare vereinfacht, wodurch PDF-Formulare und Mail-Anfragen wegfallen. "Bürgerinnen und Bürger können deutlich mehr Dienstleistungen jederzeit und ortsunabhängig nutzen", schreibt der Kanton. Einige Services erfordern zur Authentifizierung eine Anmeldung mit dem Schweizer Behörden-Login Agov, während andere auch ohne Anmeldung zugänglich sind.
Den nächsten Ausbauschritt plant der Kanton Glarus für den August 2025. Bis Ende Jahr sollen dann mindestens 150 Dienstleistungen digital verfügbar sein. Fachstellenleiter Martin Jenny erklärt auf Anfrage von inside-it.ch, besonders wichtig seien im nächsten Ausbauschritt die Anmeldungen für Angebote der Tagesstrukturen, die Kindergartenanmeldung, die Bestellung von Gerichtsurteilen sowie Sozialhilfegesuche.
Laut Mitteilung sind seit September 2024 über 3000 Dienstleistungen auf my.gl.ch digital abgewickelt worden. Auch die inside-it.ch zur Verfügung gestellte Statistik zur Anzahl der registrierten Privatpersonen zeigt nach oben: Bis Ende März haben sich rund 2800 Nutzerinnen und Nutzer auf der Plattform angemeldet.
Leichte Verzögerung war positiv für Projekt
"Die Rückmeldungen sind insgesamt sehr positiv. Negative Kritik hat sich bislang sehr in Grenzen gehalten", hält Jenny fest. Auch die Integration der Serviceportal-Lösung des Vereins iGovPortal.ch und die Anbindung der Formularlösung Aforms und des Behördenlogins Agov sei bisher "sehr zufriedenstellend" verlaufen.
"Der ursprüngliche Zeitplan konnte zwar aufgrund einer nicht technisch bedingten Verzögerung bei der Anbindung von Agov nicht eingehalten werden. Diese Verzögerung hat sich jedoch positiv auf das Projekt ausgewirkt, da in dieser Zeit zusätzliche Dienste in das Portal integriert werden konnten", erklärt Jenny zur Entwicklung des Online-Schalters.