Der Westschweizer Energiekonzern Group E gibt eine Neuausrichtung seiner Glasfaser-Tätigkeiten bekannt: Die beiden Gesellschaften S. Roubaty und FTH Services werden geschlossen. Es sei ein "schwieriger, aber notwendiger" Entscheid, schreibt Group E. Begründet wird der Schritt mit einer unzureichenden Rentabilität und einem ungünstigen Wirtschaftsumfeld.
Der Schweizer Markt für Glasfaser-Infrastrukturen habe sich von Fiber To The Street (FTTS) zu Fiber To The Home (FTTH) gewandelt. Die Margen würden schrumpfen und die "von den Hauptakteuren auferlegten Preisanpassungen die Rentabilität der Subunternehmer gefährden", heisst es in der Mitteilung von Group E. Mit den Margen liessen sich die mit den neuen Marktanforderungen und Betriebsausgaben verbundenen Kosten kaum decken.
Sozialplan mit Gewerkschaft
Von der Schliessung betroffen sind 69 Mitarbeitende. Das Energieunternehmen wolle mit der Gewerkschaft Syndicom einen Sozialplan ausarbeiten. Die Konsultationsphase läuft bis zum 25. November. Man wolle verschiedene Massnahmen umsetzen, schreibt der Energieversorger. Dazu gehören Frühpensionierungen, interne Umgliederungen sowie Unterstützung bei der Arbeitssuche.
Gespräche mit anderen Unternehmen
S. Roubaty mit Sitz in Rossens ist auf den Bau und die Wartung von Kabelnetzen in der Westschweiz spezialisiert. Das Unternehmen bietet Services für Telekommunikationsanbieter, Eisenbahngesellschaften sowie Kantone und Gemeinden an. FTH Services ist im Bau, der Erweiterung und der Wartung von Glasfaser-Netzwerken ebenfalls in der Westschweiz tätig. Die Firma ist hauptsächlich mit Infrastrukturprojekten für Telekommunikationsanbieter beschäftigt.
Die vollständige Schliessung der beiden Unternehmen ist für den 31. Dezember 2025 vorgesehen. Derzeit werden Gespräche mit Marktakteuren geführt, um teilweise Lösungen für neue Anstellungen der Mitarbeitenden zu finden, geht aus der Mitteilung weiter hervor.
Von der Neuausrichtung nicht tangiert ist die Group-E-Tochter Fixnet, die ebenfalls Glasfaser-Infrastrukturen baut.