Beim Chip-Gigant Intel stehen offenbar Entlassungen an. Der Stellenabbau könnte in die Tausende gehen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen zu 'Bloomberg'. Es sei ein besonders ungünstiger Moment für Kürzungen, denn das Unternehmen hat sich für das über 50 Milliarden Dollar schwere Chip-Konjunkturprogramm eingesetzt und versprochen, seine
Produktion in den USA auszubauen, bemerkt die Wirtschaftszeitung. Auch in Europa hatte der Konzern Investitionen angekündigt.
Die Kündigungen könnten noch in diesem Monat beginnen,
so die 'Bloomberg'-Quelle. Ende Oktober wird Intel die Ergebnisse des 3. Quartals bekanntgeben. Es wird erwartet, dass der Konzern dann auch über die Sparpläne informiert. Betroffen sein werden dem Bericht zufolge insbesondere die Vertriebs- und Marketingabteilungen. In diesen Bereichen könnte es zu Kürzungen kommen, die rund 20% der Mitarbeitenden betreffen.
PC-Markt im Sinkflug
Im letzten Quartal ist der PC-Markt, ein sehr wichtiges Geschäft für Intel, um fast 20% eingebrochen. Die Absatzzahlen liegen gemäss Marktforschern zwar etwa auf dem Niveau von vor der Pandemie, aber der rasante Rückgang sei ein besorgniserregendes Zeichen,
sagte Canalys-Analyst Ishan Dutt.
Von 'Bloomberg' zitierte Analysten gehen davon aus, dass der Intel-Umsatz im 3. Quartal etwa 15% tiefer ausfallen wird als im Vorjahresquartal.
Anfang Jahr verhängte Intel laut dem Bericht einen Einstellungsstopp. Bereits bei der Präsentation des Ergebnisses des 2. Quartals kündigte Intel-CEO Pat Gelsinger Sparmassnahmen an. "Wir senken auch die Kernkosten im Kalenderjahr 2022 und werden in der zweiten Jahreshälfte weitere Massnahmen ergreifen", wird er von 'Bloomberg' zitiert.
Die letzte grosse
Entlassungswelle bei Intel war 2016. Damals hatte der Konzern etwa 12'000 Stellen abgebaut, was 11% der Belegschaft entsprach. Laut 'Bloomberg' folgten danach weitere kleinere Kürzungen und die Schliessung von mehreren Abteilungen, darunter die Bereiche Drohnen und Mobilfunkmodem.