IT-Woche: Jetzt wirds tierisch

6. April 2023 um 12:16
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Foto: Midjourney

Twitter schiesst den Vogel ab und geht vor die Hunde.

Vor zwei Tagen hat Twitter das seit Jahren bestehende Logo mit dem blauen Vogel durch ein Hundegesicht ersetzt. Es ist nicht irgendein Hund. Es ist jener, der für die Kryptowährung Dogecoin steht. Warum Twitter das getan hat, ist bis heute unklar. Und weil sich Besitzer Elon Musk nicht dazu äussert, bleibt nur der Raum für Spekulationen.

Börsenmanipulator Musk?

Es könnte sein, dass Musk sich mit Kursmanipulationen bereichern wollte. Schliesslich schnellte der Kurs der Kryptowährung nach der Änderung in die Höhe. Der Milliardär hat ohnehin schon eine Klage am Hals. Darin heisst es, dass Musk ein Dogecoin-Schneeballsystem betreibe, um Profit zu erzielen. Die 258-Milliarden-Dollar-Klage wurde vor wenigen Tagen medial wieder aufgegriffen. Deshalb wird nun spekuliert, ob Musk versuche, mit dem Ändern des Twitter-Logos davon abzulenken. Denn beim Googeln von "Dogecoin und Twitter" tauchen nun so viele Medienberichte über das neue Logo auf, dass die Klage gegen den Milliardär in den Suchergebnissen quasi verschwindet.
Oder war es was anderes? Bestenfalls einfach nur ein (schlechter) Scherz? Möglich ist auch das. Mehr als nur ein schlechter Scherz ist hingegen Twitters Umgang mit den blauen Verifizierungs-Häkchen. Statt wie angekündigt alle kostenlos vergebenen Marken zu löschen, behielt sie Twitter bei und verschlimmbesserte damit die Situation.

Häkchen-Chaos wird immer schlimmer

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Jetzt heisst es: "Dieser Account ist verifiziert, weil er Twitter Blue abonniert hat oder weil er nach dem alten Verfahren verifiziert wurde." Das ist problematisch, weil so nicht mehr sichtbar ist, wer zahlender Abonnent ist (und sich damit Reichweite und Sichtbarkeit erkauft) oder wer relevant ist und deshalb verifiziert worden ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass Musk nach seinem Gusto schaltet und waltet, wie es ihm gerade passt. So hat er der 'New York Times' den blauen Haken weggenommen, nachdem das Medium gesagt hatte, nicht für Twitter zahlen zu wollen. Und der US-Sender 'NPR' wurde als "staatlich kontrolliert" markiert, was seine Reichweite einschränkt.
Ich finde durchaus, dass Dienste wie eben Twitter etwas kosten dürfen. Doch viel Geld ist das soziale Netzwerk nicht mehr wert, mit einem Mann wie Musk an der Spitze. Zudem zahlen alle Nutzerinnen und Nutzer wie bei Google schon für die Nutzung – einfach mit ihren Daten statt mit Dollar. Musk will aber beides, Daten und Geld.
Das ist der falsche Ansatz. Geld für die Nutzung eines Dienstes gibts erst, wenn dieser datensparsam arbeitet und werbefrei ist.

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