In einem neuen Tool können Linkedin-Userinnen und -User mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz Bewerbungsschreiben verfassen. Bereits im März stellte das Job-Netzwerk von Microsoft einige auf GPT-basierten Features vor. Ein Dienst soll etwa den Wissensaustausch zwischen Fachleuten anregen oder bei Beschreibungen des eigenen Profils helfen.
Die neue Bewerbungshilfe greift auf Informationen der Stellenbeschreibung sowie des Unternehmens, aus dem eigenen Profil sowie dem des Personalchefs zurück. So könne man eine personalisierte Nachricht entwerfen, schreibt Ora Levit, Senior Director bei Linkedin, in einem Post.
Das soll Jobsuchenden nicht nur Zeit und Mühe sparen, sondern auch Barrieren wegen mangelnden Formulierungsfähigkeiten abbauen. Trotzdem empfiehlt LinkedIn den Bewerbern, das vorgefertigte Schreiben individuell anzupassen. "Nehmen Sie sich die Zeit, den Entwurf zu überprüfen und zu bearbeiten", so Levit.
Die KI-Funktion kann derzeit nur von Premium-Abonnentinnen und -Abonnenten getestet werden. Ob es sich lohnt, dafür zu zahlen, bleibt offen. Schliesslich kann der Chatbot ChatGPT von OpenAI Ähnliches – und das kostenlos.
KI ist für Microsoft ein Generationswechsel
In den
Quartalsberichten von Microsoft und Google spielte Künstliche Intelligenz eine grosse Rolle. Im vergangenen Jahr hatte die Veröffentlichung des Textbots ChatGPT die Tech-Branche aufgemischt. ChatGPT kann nicht nur Sätze formulieren, die von denen eines Menschen nicht zu unterscheiden sind. Die Software kann auch Fragen beantworten, Texte zusammenfassen oder Drehbücher schreiben.
Microsoft ging einen Pakt mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI ein und integriert Software der Firma in seine Produkte, unter anderem in der Cloud. Der Windows-Konzern macht sich Hoffnungen, mit Hilfe von ChatGPT die lange Dominanz von Google bei der Websuche zu brechen. Microsoft-Chef Satya Nadella sprach von einem Generationswechsel in dem Geschäft.