Linkedin kriegt in der EU eine Strafe von 310 Millionen Euro aufgebrummt

25. Oktober 2024 um 11:28
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Foto: Greg Bulla

Die irische Datenschutzbehörde büsst das Business-Netzwerk wegen der Verarbeitung personenbezogener Daten ohne angemessene Rechtsgrundlage.

Die irische Datenschutzbehörde (DPC) legt der Networking-Plattform Linkedin eine Geldstrafe in der Höhe von 310 Millionen Euro auf. Die DPC ist als federführende Datenschutzbehörde der EU für die meisten grossen US-Internetfirmen zuständig, da diese ihre EU-Niederlassungen in Irland haben.
Ursprünglich wurde die Beschwerde von der französischen Datenschutzbehörde eingereicht.
Gegenstand der Untersuchung war die Verarbeitung von Daten zum Zwecke der Verhaltensanalyse und der gezielten Werbung, wie die DPC schreibt. Sie kritisiert, dass das Netzwerk ohne rechtliche Grundlage das Verhalten seiner Nutzerinnen und Nutzer anhand von Daten auf der Plattform selbst, aber auch anhand von Daten aus Drittquellen analysiere und diese Informationen für Werbezwecke verwende.
"Die Rechtmässigkeit der Verarbeitung ist ein grundlegender Aspekt des Datenschutzrechts und die Verarbeitung personenbezogener Daten ohne entsprechende Rechtsgrundlage stellt einen klaren und schwerwiegenden Verstoss gegen das Grundrecht einer betroffenen Person auf Datenschutz dar", sagt der irische Datenschutzbeauftragte Graham Doyle.
Die irische Behörde hat die Microsoft-Tochter Linkedin angewiesen, seine Datenverarbeitung zu überarbeiten und DSGVO-konform umzusetzen. In einer Stellungnahme schreibt Linkedin: "Wir sind der Meinung, dass wir DSGVO eingehalten haben." Man arbeiten aber daran, dass die Werbemöglichkeiten der DPC-Entscheidung bis zur gesetzten Frist entsprechen würden.
Update (14.15 Uhr): Stellungnahme von Linkedin ergänzt.

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