Bis 2030 sollen 13 Gemeinden in der Region Luzern West ein möglichst flächendeckendes Glasfasernetz erhalten. Swisscom und der Verbund Prioris haben sich auf das weitere Vorgehen geeinigt, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heisst.
Weil das Interesse der grossen Telekomfirmen an der Erschliessung der ländlich geprägten Regionen Entlebuch, Hinterland und Rottal mit schnellem Internet gering schien, gründeten die Gemeinden den Verbund Prioris. Ziel war es, auch Haushaltungen ausserhalb der Bauzone an das Glasfasernetz anzuschliessen.
Geringe Beteiligung
Insgesamt beteiligten sich 13 Gemeinden an Prioris. In
nur zwei Gemeinden schlossen sich aber mehr als 60% der Grundeigentümer an, zu wenig, um mit den Planungsarbeiten zu beginnen. Prioris suchte deswegen den Schulterschluss mit Swisscom.
Nun haben sich die beiden Unternehmen auf das weitere Vorgehen geeinigt. Demnach versorgt Swisscom die Haushaltungen in den Bauzonen der Prioris-Gemeinden mit Glasfaseranschlüssen. Swisscom übernehme die dafür nötigen Kosten. Der Verbund befand sich schon früher in Verhandlungen mit dem Konzern, ohne dass eine Einigung erzielt wurde.
Der Verbund befand sich schon früher
in Verhandlungen mit dem Konzern, ohne dass eine Einigung erzielt wurde. Die Gespräche scheiterten, weil Swisscom das Glasfasernetz in den Bauzonen nur punktuell ausbauen wollte, erklärten damals die Verantwortlichen. Dies hätte bedeutet, dass Haushalte in kommerziell interessanten Gebieten mit Glasfaser erschlossen worden wären, die Bevölkerung in umliegenden Gebieten aber nicht. Einige Gemeinden stiegen 2024 aus dem Projekt aus und
schlossen eigene Deals mit Swisscom.
Alternativen möglich
Wollen Grundeigentümer ausserhalb der Bauzone schnelles Internet, müssen sie in Zukunft mit Prioris einen Vertrag abschliessen und einen finanziellen Beitrag leisten. Dieser beläuft sich gemäss Mitteilung bei einem Einfamilienhaus auf 2500 Franken.
Prioris ist ausserhalb der Bauzone für die Tiefbauarbeiten zuständig. Die Erschliessung erfolgt dann durch Swisscom, mit der der Grundeigentümer ebenfalls einen Vertrag abschliesst. Wer in der Bauzone wohnt, muss keinen Prioris-Vertrag unterzeichnen.
In Ausnahmen kann es gemäss der Mitteilung möglich sein, dass aus Kostengründen kein Glasfaseranschluss realisiert werden kann. Dann soll "die Internetversorgung mit leistungsstarken alternativen Erschliessungstechnologien sichergestellt" werden.
In der Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass Glasfaseranschlüsse ausserhalb der Bauzone teuer sein könnten, dies, weil die entsprechenden Rohre fehlten oder ungeeignet seien. Neben den betroffenen Hauseigentümern sollen sich deswegen auch die Gemeinden an diesen Erschliessungskosten beteiligen. Auch Swisscom leiste einen Beitrag an die Mehrkosten zur Erschliessung von Häusern ausserhalb der Bauzone, heisst es in der Mitteilung.