Microsoft und die Entwicklerfirma OpenAI "erweitern ihre Partnerschaft", heisst es in einer Mitteilung. Konkret: Microsoft wird weiterhin fleissig in OpenAI-Plattformen wie ChatGPT oder Dall-E investieren –
Medienberichten zufolge mit rund 10 Milliarden Dollar. Offiziell bestätigt ist diese Summe jedoch noch nicht. In der Mitteilung sprechen die beiden Unternehmen lediglich von einer "mehrjährigen Investition in Milliardenhöhe".
Schon seit 2019 arbeitet Microsoft mit OpenAI zusammen. Nun gehe die Partnerschaft in ihre 3. Phase. Man werde die Entwicklung und den Einsatz spezialisierter Supercomputer-Systeme ausweiten, um "OpenAIs unabhängige Forschung zu beschleunigen". Ausserdem soll die KI von OpenAI in die
Verbraucher- und Unternehmensprodukte integriert und damit neue Produkte auf Basis der Technologie entwickelt werden. Dazu gehört unter anderem auch der Azure Service.
"In dieser nächsten Phase unserer Partnerschaft werden Entwickler und Unternehmen aus allen Branchen mit Azure Zugang zur besten KI-Infrastruktur, den besten Modellen und der besten Toolchain haben, um ihre Anwendungen zu entwickeln und auszuführen", sagt Satya Nadella, CEO von Microsoft.
Massnahmen gegen KI-Bot
ChatGPT hat in den letzten Monaten viel Aufsehen erregt. Die neueste KI-Kreation von OpenAI basiert auf dem Sprachmodell "GPT 3.5". Damit kann die KI mit Folgefragen umgehen oder eigene Fehler zugeben. Auf Wunsch liefert der Sprachbot Gedichte, Erklärtexte, Übersetzungen, Wortbedeutungen, Analyse von Programmcode und vieles mehr. Das Programm gibt auch Textantworten zu Fragen. Und gerade diese Funktion beängstigt den Bildungsbereich. Für die Universität Luzern und die Hochschule Luzern muss der Umgang mit dem Chatbot diskutiert werden. "Es handelt sich um eine neue Technologie mit augenscheinlich grossem Potenzial", schreibt Dave Schläpfer, Mediensprecher an der Universität Luzern auf Anfrage von
'Zentralplus'. Das bringe aber auch Risiken und möglichen Missbrauch mit sich. Massnahmen sollen her. Konkrete Instrumente zur Verhinderung, dass Studentinnen und Studenten Arbeiten durch Künstliche Intelligenz schreiben lassen, seien noch in Erarbeitung.
Viele sehen in ChatGPT auch noch grosses Verbesserungspotenzial. Eva Wolfangel, Kulturwissenschaftlerin und Tech-Journalistin, sieht das nennenswerteste Manko solcher Sprachsysteme in der Wahrheitsfindung. "Die Systeme lernen zwar aus den Daten im Internet, können aber nicht beurteilen, was genau der Wahrheit entspricht und was nicht", sagt sie in einem
Interview mit inside-it.ch. Wolfangel vermutete im Gespräch, dass die Chatbots "von der Menschheit in Zukunft eher wie eine Art Suchmaschine benutzt werden und weniger als Generator für Artikel oder Geschichten".
Auch in unserem aktuellen
Podcast sprechen wir über die Chancen und Risiken der neuen Entwicklung und sagen, was die KI kann und was nicht.
Microsoft beerdigt VR-Bereich
Während Microsoft viel in KI investiert, wird anderswo gespart. Erst vor kurzem gab der Konzern bekannt, 10'000 Angestellten zu kündigen. Nun verabschiedete man sich auch vom hauseigenen Bereich Virtual Reality. Das Mixed-Reality-Team der Redmonder erlebt einen Kahlschlag: So wurden sämtliche Entwicklerinnen und Entwicklern hinter dem Mixed Reality Toolkit (MRTK) entlassen. Auch das gesamte Personal der VR-Plattform AltspaceVR, muss im März gehen. Microsoft Mesh soll zukünftig der Nachfolger von AltspaceVR werden. Es bleibt laut dem Blog
'Windows Central' jedoch abzuwarten, wie ernst es Microsoft mit dem Metaverse noch ist.
"Dass Microsoft das gesamte Team hinter MRTK aussondert, das erst nächsten Monat eine neue Version hätte veröffentlichen sollen, zeichnet das Bild eines Unternehmens, das vielleicht nicht mehr an die virtuelle Realität glaubt", kommentiert man auf dem Blog weiter.
Vom Stellenabbau betroffen ist auch Hololens. Laut '
Bloomberg' will Microsoft die Arbeit an der Hololens-Variante für die US-Armee reduzieren. Das Ausmass der Reduktion ist nicht bekannt.