Mustafa Suleyman und Karén Simonyan sind neu bei Microsoft tätig. Sie werden sich beim Unternehmen um eine neue Organisation namens Microsoft AI fokussieren. Diese wird sich gemäss einem Blogbeitrag auf die Weiterentwicklung von Copilot und andere KI-Produkte für Konsumentinnen und Konsumenten, darunter Bing und Edge, fokussieren.
Suleyman wird CEO von Microsoft AI. Gleichzeitig wird er Mitglied des Senior Leadership Teams (SLT) von Microsoft und berichtet an CEO Satya Nadella. Simonyan wird Chief Scientist der neuen Gruppe und Suleyman unterstellt sein.
Beide Neuzugänge sind sehr bekannte Figuren des Silicon Valleys und der KI-Welt. Sie sind Mitgründer des KI-Startups Inflection AI. Suleyman gründete zuvor auch Deepmind mit, die KI-Firma, die
seit 2014 zu Google gehört. Simonyan war ebenfalls viele Jahre bei Deepmind tätig. Gemeinsam mit den beiden wechseln jetzt zudem "einige grossartige Teamkollegen" von Inflection AI zu Microsoft.
Beim KI-Startup, das sich künftig auf Entwicklungen für Unternehmenskunden fokussieren will, übernimmt Sean White als CEO. Er bringe die Erfahrung mit, "Inflection in eine neue Ära zu führen", schreibt das Startup. Der dritte Mitbegründer, Reid Hoffman, bleibt im Vorstand des KI-Unternehmens.
OpenAI bleibt strategischer Partner
Inflection AI ist für Microsoft kein Unbekannter. Der Konzern ist am Unternehmen beteiligt, seitdem er vor einem knappen Jahr eine
Finanzierungsrunde in der Höhe von 1,3 Milliarden Dollar anführte. Durch die Übernahme von Mitarbeitenden anstatt des gesamten Unternehmens könnte Microsoft regulatorische Verwicklungen vermeiden.
Wettbewerbsbehörden untersuchen derzeit die Verbindungen von Microsoft zu OpenAI.
Microsoft hat 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert und holt sich nun ein hochkarätiges KI-Team an Bord. Im Blogeintrag schreibt Microsoft, dass die KI-Innovationen des Unternehmens weiterhin auf der "strategischen und wichtigen Partnerschaft mit OpenAI" aufbaue.
Umstrittene Führungsperson
Suleyman ist nicht unumstritten. Nach der Übernahme durch Google gab es Beschwerden von Mitarbeitenden sowie Vorwürfe der Schikane, wie das 'Wall Street Journal' 2019 berichtete. Demnach wurde er mehrheitlich von seinen Führungsaufgaben entbunden. Deepmind-Besitzer Google leitete eine Untersuchung ein, deren Ergebnisse aber nicht öffentlich sind. Kurz darauf verliess Suleyman Deepmind, um eine Position bei der Muttergesellschaft zu übernehmen.
In späteren Berichten entschuldigte sich Suleyman für seinen "nicht konstruktiven Führungsstil", wie in
'The Register' zitierte. Er habe das Feedback ernst und sich eine Auszeit genommen, um "zu wachsen und persönlich und beruflich zu lernen".