Um im Krisenfall über mehr Informationen zu verfügen, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) für die Nationale Alarmzentrale (NAZ) ein
neues System für Mobilitätsanalysen zur Beschaffung ausgeschrieben. Dieses soll bei Katastrophenfällen zum Einsatz kommen und dank Daten der Mobilfunkprovider ein genaueres Lagebild über das Mobilitätsverhalten von Menschengruppen in betroffenen Gebieten liefern.
"Die gewünschte Lösung soll nahezu in Echtzeit, anonymisiert und unter Einhaltung sämtlicher datenschutzrechtlicher Vorgaben, Informationen zum Aufenthaltsort sowie zum Mobilitätsverhalten von Personengruppen für vordefinierte und frei wählbare Gebiete in der Schweiz aufbereiten und darstellen", heisst es in den Unterlagen zur Ausschreibung. Damit soll die Bevölkerung im Krisenfall gezielter informiert und besser geschützt werden können.
Nur ein Angebot qualifiziert
Die Ausschreibung zum Projekt wurde vor knapp einem Jahr gestartet. Dabei wurde je ein Auftrag für die Entwicklung des Systems sowie einer für die Qualitätssicherung und das Testmanagement vergeben. In Los 1 wurde ein Anbieter gesucht, der eine Lösung zur Mobilitätsanalyse, inklusive der dafür notwendigen Daten aus den Mobilfunknetzen, entwickeln und bereitstellen kann. Der Zuschlag dafür wurde zu einem Gesamtpreis von 13,9 Millionen Franken an Swisscom vergeben.
Die Vergabe ist in einen Grundauftrag über 6,7 Millionen Franken und Optionen im Umfang von 7,2 Millionen Franken unterteilt. Dabei hat Swisscom als einziger Anbieter eine formal korrekte und vollständige Offerte eingereicht. "Der Zuschlagsempfänger ist wirtschaftlich und technisch leistungsfähig und verfügt über die erforderlichen Qualifikationen", heisst es zum Zuschlag.
Qualitätssicherung und Testmanagement
In Los 2 wurde ein Dienstleister gesucht, der die Qualitätssicherung und das Testmanagement für das Projekt der Mobilitätsanalyse übernehmen kann. Der Zuschlag dafür wurde an Qestit aus Zürich vergeben. Das Unternehmen sicherte sich den Auftrag über insgesamt 976'000 Franken. Dieser besteht aus einem Grundauftrag über 62'000 Franken sowie Optionen über 913'000 Franken.
Neben Qestit hat sich noch ein weiteres Unternehmen an der Ausschreibung beteiligt. "Nach der Evaluation der Angebote erreichte der Zuschlagsempfänger die höchste Punktzahl aller Anbieter", wird die Vergabe begründet. Insbesondere der offerierte Preis und das Testvorgehen des Dienstleisters wurden vom Babs hervorgehoben.
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