Nach den Entlassungen fällt die Intel-Prognose

25. April 2025 um 13:56
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Intel-CEO Lip-Bu Tan. Foto: zVg

CEO Lip-Bu Tan kündigt "schmerzhafte Entscheidungen" an. Die Börse ist enttäuscht.

Der neue Intel-CEO Lip-Bu Tan kündigt "schmerzhafte Entscheidungen" an. Intel müsse Kosten senken und bürokratische Hürden entfernen, sagte Lip-Bu Tan und kündigte einen Stellenabbau an.
Finanzchef David Zinsner sagte zugleich, Intel könne noch keine Zahlen zum Ausmass der Jobkürzungen nennen. Man wolle die Kosten auch auf andere Weise senken. Die Nachrichtenagentur 'Bloomberg' berichtete kürzlich, Intel könnte bald den Abbau von rund einem Fünftel der Arbeitsplätze ankündigen. Die Zahl der Intel-Beschäftigten sank bereits von Ende September 124'000 auf knapp 109'000 zum Ende vergangenen Jahres.

Verlorene Spitzenposition

Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.
Der Branchenveteran Lip-Bu Tan wurde Mitte März an die Konzernspitze berufen. Sein Vorgänger Pat Gelsinger hatte versucht, Intel mit neuen Produktions-Techniken erstmals auch als Auftragsfertiger für andere Chipentwickler zu etablieren. Er musste im Dezember seinen Hut nehmen, da er dabei nur mühsam vorankam.

Werkverträge werden gekündigt

Teil des Plans war der milliardenschwere Bau neuer Fabriken, unter anderem im deutschen Magdeburg. Dieses Projekt wurde im September zunächst für voraussichtlich zwei Jahre auf Eis gelegt. Aber auch in den USA wurde die Arbeit an einem riesigen Werk in Ohio ausgesetzt. Lip-Bu Tan sagte nun, Intel wolle zunächst darauf achten, dass bereit vorhandene Kapazitäten effizient genutzt würden, bevor man Geld für einen Ausbau freigebe.
Mit der Umsatzprognose für das laufende Quartal enttäuschte Intel die Anlegerinnen und Anleger. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um gut fünf Prozent. Intel stellte für das zweite Quartal Erlöse zwischen 11,2 und 12,4 Milliarden Dollar in Aussicht. Analystinnen und Analysten hatten im Schnitt mit einer Prognose von rund 12,8 Milliarden Dollar gerechnet.

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