Das Bundesland Schleswig-Holstein will nicht länger abhängig sein von Windows und Microsoft Office. Die Norddeutschen hatten im
Frühjahr die Einführung des "digital souveränen" IT-Arbeitsplatzes in der Verwaltung angekündigt. Mittlerweile sei Libreoffice als Standard-Lösung an den rund 25'000 IT-Arbeitsplätzen ausgerollt, heisst es in einer Mitteilung. In einem Strategiepapier führt die Regierung aus, wie die digitale Unabhängigkeit des Landes umgesetzt werden soll.
Die Strategie beschreibe die weiteren Vorhaben hin zum digital souveränen IT-Arbeitsplatz, wie es heisst. Geplant sei unter anderem der Umstieg auf das Betriebssystem Linux, auf eine Open-Source-Kollaborationsplattform auf Basis von Nextcloud sowie auf die Groupware Open Xchange (E-Mail, Kalender, Kontakte etc.). Ferner werde mit "Oskar" (Open Source Kommunikationsarchitektur) im Rechenzentrum des Providers Dataport aktuell eine IP-Telefonanlage entwickelt.
Der schleswig-holsteinische Digitalisierungsminister Dirk Schrödter (CDU) definiert laut dem Papier die Umstellung auf das offene "Open Document Format" (ODF) als einen Meilenstein auf dem Weg zum digital souveränen IT-Arbeitsplatz. Der Standard-Dateityp von Libreoffice speichert Informationen als XML. Sie können auch ohne eine spezielle Office-Software geöffnet und weiterverarbeitet werden. Nebenbei: Microsofts aktuelles Office-Dateiformat "Office Open XML" – Docx, Xlsx etc. – besitzt vergleichbare Eigenschaften wie ODF.
Als weiteres Handlungsfeld wird in der Strategie unter anderem der Fokus auf Open Government genannt. Dafür wolle die Landesregierung den verstärkten Einsatz von unabhängig prüfbarer Hard- und Software und Open-Source-Technologie fördern. Geplant sei ausserdem die Beteiligung an der Deutschen Verwaltungscloud.
Das Bundesland Schleswig-Holstein skizziert im Strategiepapier "Open Innovation und Open Source Strategie" (
PDF) seinen Weg in die digitale Unabhängigkeit. In dem Papier sind konkrete Pläne festgehalten, aber auch Vorschläge zu finden, wie die digitale Souveränität erreicht werden kann. Daneben ist festgehalten, wie die heimische Digitalwirtschaft gestärkt und mit Transparenz um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger geworben werden soll.