Asiatische Länder wie Singapur, Hongkong, China und Südkorea erreichen allesamt eine Glasfaserabdeckung von über 90%. Dies geht aus einer
aktuellen Publikation des FTTH Council Europe hervor, einem Branchenverband, der sich den europaweiten Glasfaser-Ausbau zum Ziel gesetzt hat.
Insgesamt 21 Länder hätten Abdeckungsraten von über 50%, in Europa gehören dazu unter anderem Spanien mit knapp 79% und Island mit gut 75%. Nicht dazu zählt der Auswertung zufolge die Schweiz, die eine Abdeckung von 46% erreicht. Laut der Firma Swiss Fibre Net, ein Gemeinschaftsunternehmen lokaler Energieversorger und Kabelnetzbetreiber, belegt die Schweiz damit Rang 34 von 39 europäischen Ländern.
57% Abdeckung bis 2025
Um den flächendeckenden Glasfaserausbau hierzulande kümmert sich mit wenigen Ausnahmen Swisscom. Das Unternehmen spricht in einer aktuellen Mitteilung davon, bis Ende 2025 eine Abdeckung von 57% und bis Ende 2030 von 75 bis 80% erreichen zu wollen.
Die Topografie der Schweiz ist nicht mit den Spitzenreitern des Rankings zu vergleichen, und schon gar nicht mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, die laut dem FTTH Council mit 99,3% fast jeden Haushalt mit Glasfaser erschlossen haben. Während die Schweiz in den Städten durchaus mit der globalen Spitze mithalten kann, sieht es in ruralen Gebieten anders aus. "Der Stadt-Land-Graben wird immer deutlicher", kommentiert Swiss Fibre Net in einer eigenen Stellungnahme.
750 Millionen Franken schweres Förderprogramm
Entsprechend will auch der Bundesrat ein "Hochbreitbandnetz in abgelegenen Regionen" realisieren und strukturschwache Gebiete mit einem Förderprogramm unterstützen.
750 Millionen sind vorgesehen, um private Firmen dazu zu motivieren, auch in dünn besiedelten Gebietenzu investieren, in denen sich der Ausbau finanziell wenig lohnt.
Für Swiss Fibre Net ist das nicht genug beziehungsweise zu spät: Weil die Mittel erst ab 2028 vorgesehen seien, "kommt das Förderprogramm viel zu spät. Sie müsste jetzt einsetzen, damit die Schweiz punkto Glasfaser den internationalen Anschluss nicht verliert", heisst es in der Mitteilung.