Das neue Simap ist da

28. Juni 2024 um 09:01
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Foto: Unsplash+

Seit heute ist die vollständig modernisierte Beschaffungsplattform simap.ch online. Vorausgegangen waren ein Projektneustart und mehrere Verzögerungen.

Am heutigen 1. Juli 2024, löst eine vollständig neu aufgebaute Plattform die bestehende nationale Beschaffungsplattform Simap.ch ab, die vor 15 Jahren in Betrieb ging. Sie sei moderner, wesentlich übersichtlicher und intuitiv bedienbar, teilen die Projektverantwortlichen mit.
In einem ersten Release biete sie "zahlreiche Neuerungen wie eine einfachere und präzisere Suchfunktion sowie eine verbesserte Übersichtlichkeit", heisst es weiter. Neue Schnittstellen würden darüber hinaus die Anbindung von weiterer Software ermöglichen.

Updates bis 2026

Geplant ist die schrittweise Erweiterung bis Ende 2026. Im nächsten Release folge die elektronische Angebotseingabe und die Möglichkeit für Anbieterinnen und Anbieter, Dokumente zu hinterlegen und Bietergemeinschaften zu bilden.
Die bisherige Plattform bleibt bis Ende 2024 unter der Domain old.simap.ch in Betrieb, die Daten sollen anschliessend in ein öffentlich zugängliches Archiv überführt werden. Dieses werde ab dem 1. Januar 2025 auf der neuen Plattform verlinkt, schreibt Simap-Geschäftsführer Adriano Moser auf Anfrage von inside-it.ch.
In die Entwicklung der neuen Plattform investierte der Verein Simap.ch eigenen Angaben zufolge bisher rund fünf Millionen Franken. Das geplante Gesamtbudget betrage 6,9 Millionen Franken.

Projektabbruch und Verzögerungen

Das Go-live der neuen Plattform Simap kommt mit reichlich Verspätung. Zuerst ging der Zuschlag an die griechische Firma European Dynamics vor acht Jahren im Jahr 2016. Drei Jahre später wurde dieses Projekt abgebrochen und 2020 an Unic vergeben. Aber auch mit diesem Partner konnte der ursprünglich avisierte Termin, der 1. Januar 2023, nicht gehalten werden. Über die Gründe haben wir uns mit Adrian Moser vor 100 Tagen unterhalten.

"Der Entscheid über die Bezahlfunktion ist noch nicht gefallen"

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Kurz vor dem Start haben wir bei Simap-Geschäftsführer Adriano Moser nachgefragt, wie es nach dem Go-live weitergeht und ob am bisherigen Partner festgehalten wird.
Freuen Sie sich auf den Start? Ausserordentlich, ja – und mit mir das ganze Team sowie tausende Auftraggeber bei Bund, Kantonen und Gemeinden sowie Zehntausende Anbieter.
Wie lief der Endspurt der letzten 100 Tage? Das ganze Projektteam hat ruhig, geordnet, aber intensiv an der Einführung gearbeitet. Viel Wert wurde auf die Schulung der Auftraggeber gelegt, die schon seit Anfang Juni auf der neuen Plattform arbeiten können. Alles ist bereit für einen erfolgreichen Go-live.
Wie war das Feedback der Testpersonen? Bisher sehr positiv, was mich zuversichtlich stimmt.
Ist der Entscheid zur Bezahlfunktion gefallen? Wie fiel er aus? Nein, noch nicht. Die Mitgliederversammlung wird voraussichtlich im Herbst 2024 darüber befinden.
Das Projekt ist bekanntlich noch nicht abgeschlossen. Wie geht es weiter? Wir arbeiten bereits auf Hochtouren am Release 1.2 mit neuen Funktionen wie der elektronischen Angebotseingabe, RFI, Statistiken und Weiteres.
Arbeiten Sie in der nächsten Phase wieder mit Unic zusammen oder gibts eine Neuausschreibung? Wir arbeiten weiterhin mit Unic zusammen. Es ist nichts anderes geplant.
Wie sieht der zeitliche Fahrplan aus? Bis spätestens Mitte 2025 wird die Realisierungsetappe 1 abgeschlossen sein. Dann werden Anbieter ihre Angebote elektronisch einreichen können – ein wichtiger Digitalisierungsschritt für unser Land.

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