Banken-Outsourcing: Lombard Odier bringt sich in Position

2. September 2014 um 11:32
  • rechenzentrum
  • finanzindustrie
  • outsourcing
image

Vergangene Woche hat die Genfer Privatbank Lombard Odier erstmals Geschäftszahlen offengelegt.

Vergangene Woche hat die Genfer Privatbank Lombard Odier erstmals Geschäftszahlen offengelegt. Die Zahlen zeigen vor allem, dass die Bank viel Geld mit ihrer IT-Plattform verdient, die sie auch Externen anbietet. Das jährliche Wachstum im Bereich der Technologie- und Bankdienstleistungen beträgt 21 Prozent.
Patrick Odier, geschäftsführender Teilhaber der Bank, sagte in einem Interview mit 'Finanz und Wirtschaft' zwar, Lombard Odier sei kein IT-Unternehmen, aber die IT-Plattform sei in der Tat ein Wachstumsgebiet: "Wir haben schon früh gesehen, wie wichtig dieser Bereich für eine Privatbank und einen Asset-Manager, wie wir es sind, ist. Wir haben früh entschieden, dass wir eine eigene Lösung entwickeln und betreiben wollen, die sich beliebig erweitern lässt."
Auf die Frage, ob es denkbar wäre, diesen Geschäftsbereich an die Börse zu bringen, antwortet Odier: "Das ist ein interessanter Gedanke, aber Publikumsöffnungen können nicht Bestandteil der Strategie einer Privatbank wie Lombard Odier sein. Ich glaube deshalb aus heutiger Sicht nicht, dass wir ein IPO für unsere Technologieplattform je in Betracht ziehen würden." Man wolle die Kontrolle über diesen Geschäftsbereich jederzeit behalten. "Er ist zu zentral für die Entwicklung unseres Unternehmens, als dass wir von anderen abhängig sein wollen. Wir bieten die Plattform nicht irgendwelchen Unternehmen an, sondern nur Gesellschaften, die mit uns partnerschaftlich verbunden sein wollen. Die Kontrolle werden wir jedoch wie erwähnt nie aus den Händen geben", so Odier.
Hintergrund der Äusserungen dürfte die Tatsache sein, dass sich Lombard Odier in Position bringen möchte, denn mittlerweile fassen vermehrt Privatbanken ein Outsourcing ins Auge. Lombard Odier konkurriert in Sachen Business Service Providing vor allem mit Crédit Agricole. Gerade für welsche Banken war bisher Crédit Agricole der wichtigste Ansprechpartner. Doch die Plattform der Crédit Agricole gilt im Vergleich mit jener von Lombard Odier als veraltet. (mim)

Loading

Mehr zum Thema

image

UBS will 2 Milliarden Dollar bei der CS-IT sparen

Die neue Schweizer Mega-Bank will die Kosten bei der über­nommenen Credit Suisse senken. Dran glauben müssen das Personal und die IT.

publiziert am 27.3.2023
image

Digital Realty ernennt neuen Sales-Chef für die Schweiz

Arne Benox übernimmt Sales und Business Development beim RZ-Betreiber Digital Realty, ehemals Interxion, in der Schweiz.

publiziert am 27.3.2023
image

Relio sichert sich Fintech-Lizenz

Die Finma hat dem Schweizer Startup Relio eine Fintech-Lizenz genehmigt. Das Jungunternehmen will nun ein digitales Geschäftskonto einführen.

publiziert am 23.3.2023
image

Wie die Bank Vontobel in die Azure-Cloud gezügelt ist

Microsoft erklärt, wie das Schweizer Finanzinstitut einen Teil seiner IT in die Cloud ausgelagert hat und was die Covid-Pandemie damit zu tun hatte.

publiziert am 22.3.2023