

ComCom schreibt (nur) eine Handy-TV-Konzession aus
5. Juni 2007 um 13:01
Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) wird in diesem Herbst eine landesweite Konzession für Handy-TV vergeben und hat heute die offizielle Ausschreibung dafür eröffnet.
Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) wird in diesem Herbst eine landesweite Konzession für Handy-TV vergeben und hat heute die offizielle Ausschreibung dafür eröffnet. Unternehmen, die sich dafür bewerben, müssen ihre Unterlagen bis zum 27. Juli einreichen.
Diese hat nichts mit den bestehenden TV- und Video-Anbgeboten für Handys zu tun, die über den Datenkanal, also meist UMTS oder HSDPA, auf die Handys gebracht werden. Über die von der ComCom zugeteilten Frequenzen im UHF-Bereich wird das Unternehmen, das die Konzession erwirbt, rund 25 Sender direkt an die Endgeräte, ohne Umweg über das Mobilfunknetz, ausstrahlen können. Die Handys müssen aber dafür speziell ausgerüstet sein, und noch ist nicht ganz klar, welche Technologie vom Betreiber genau verwendet wird. Die ComCom schreibt dies nicht vor, empfiehlt aber die Technologie "DVB-H".
Die ComCom wird in einer Art "Schönheitswettbewerb" bestimmen, wer die Konzession erhält. (Offiziell heisst das "Kriterienwettbewerb".) Es gibt also keine Versteigerung. Unternehmen, die sich bewerben, müssen dafür zuerst einmal beweisen, dass sie die Voraussetzungen erfüllen und zum Beispiel die notwendige Finanzkraft haben. Danach werden die Bewerbungen anhand verschiedener Kriterien verglichen. (Versorgung und Rollout, Konzept und Umsetzung, Business- und Serviceplan, Beitrag zur Medienvielfalt, Kohärenz und Glaubwürdigkeit der Bewerbung.)
Ziel des ComCom ist es, dass die Konzessionärin, bis Ende Mai des nächsten Jahres 30 der Bevölkerung erreichen und auf die Euro 08 hin erste Angebote lancieren kann. Bis Ende 2012 sollen dann mindestens 50 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen mit Handy-TV versorgt werden können.
Die Schweiz hat aufgrund von Abkommen mit den Nachbarländern 14 vollständige nationale "Bedeckungen" für die Verbreitung von digitalen, terrestrischen Rundfunkprogrammen zur Verfügung. Eine "Bedeckung" (Ein Bündel von Frequenzen) entspricht im Prinzip einer möglichen Konzession, die es erlaubt, mehrere Programme auszustrahlen. Sieben Bedeckungen wurden für digitales Radio und sieben für digitales Fernsehen reserviert, aber nur eine davon gab das UVEK nun für Handy-TV frei.
Wer die Konzession bekommt, wird also zumindest vorerst keine Konkurrenz für diese Art von Handy-TV haben. Falls grösseres Interesse daran bestehe, so die ComCom, könnte allenfalls "zu einem späteren Zeitpunkt" eine weitere, heute noch nicht verfügbare "Bedeckung" vergeben werden. Dies müsste man aber zuerst mit den Nachbarländern absprechen. (hjm)
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