Der französische Besitzer des Schweizer Telekomanbieters Salt hat in einem Interview ein langfristiges Engagement in der Schweiz bekräftigt. "Ich kaufe Unternehmen, um sie zu behalten", sagte der 57-jährige Investor und Milliardär Xavier Niel der 'NZZ am Sonntag'. "Wenn man als Telekomanbieter aktiv ist, ist das ein Investment für immer. Denn egal, welche Technologien die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten entwickelt: Netzanbieter wird es immer brauchen", sagte Niel.
Salt fühle sich im Schweizer Umfeld als "Herausforderer" sehr wohl. "Warum sollten wir da weg?" Salt ist in der Schweiz der drittgrösste Mobilfunkanbieter und zählte zuletzt 1,76 Millionen Handyabo-Kunden. Im ersten Halbjahr 2024 ist das Unternehmen weiter gewachsen. Zum Konkurrenten Swisscom, der mehrheitlich in staatlichem Besitz ist, sagte Niel: "Swisscom befindet sich in einer sehr angenehmen Position, der Telco hat einen riesigen Marktanteil. Darum braucht es angriffslustige Wettbewerber wie uns."
Allerdings hat
Swisscom in Italien Niel ausgestochen. Der Unternehmer war ebenfalls an Vodafone Italia interessiert. Im Interview gibt er sich gelassen: "Mal gewinnt man, mal verliert man." Ohnehin habe man in Italien nun einen Wettbewerber weniger.
Salt gehört Niels Gesellschaft NJJ Capital. Diese hatte die damalige Orange Communications 2014 vom Finanzinvestor Apax für 2,8 Milliarden Franken gekauft und
später in Salt umbenannt. "Wir wollten etwas bieten, das es in der Schweiz so nicht gab: hohe Qualität zu tiefen Preisen", sagte Niel gegenüber der 'NZZ am Sonntag' weiter. Salt habe mit seiner Strategie Druck auf den Markt ausgeübt, die Preise seien zuvor viel zu hoch gewesen.