Swiss Made Software hat den zweiten Swiss Developer Survey veröffentlicht. Die befragten rund 1000 Entwickler mögen ihre Arbeitssituation zu grossen Teilen: 34% zeigten sich "extrem zufrieden", nochmals 51% sind zufrieden oder einigermassen zufrieden. Darum sucht auch etwa die Hälfte keinen neuen Job. 41% sind zufrieden, aber offen für Neues. Nur 4% der Befragten sind aktiv auf der Suche nach einer neuen Stelle.
Von den Benefits wird ein guter Lohn am meisten geschätzt. Danach folgen Budget für Fortbildung und Büroausstattung. Am wichtigsten für die Zufriedenheit sind den Developern Firmenkultur, Betriebsklima und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten. Danach folgen die in der Firma genutzten Technologien.
Eine Umfrageüberraschung bietet PostgreSQL: Am meisten Entwickler gaben an, diese Datenbank im Unternehmen einführen und sie persönlich gerne neu nutzen zu wollen. PostgreSQL erreichte auch den 2. Rang bei den beliebtesten Datenbanken, die bereits in Firmen eingesetzt wird. Ansonsten bleibt die Rangfolge auf den Topplätzen unverändert: MySQL & Maria DB, Microsoft SQL Server und Oracle finden sich hier.
Python, Golang, Kotlin, TypeScript und Rust sind die Sprachen, die die meisten Entwickler gerne neu einsetzen möchten. Auf den ersten Rängen der bereits eingesetzten Hauptsprachen hat sich nichts geändert: JavaScript, Java, TpeScript, Python, C#.
Bei den Werkzeugen dominieren die JetBrains-Technologien gefolgt von Visual Studio und dahinter Notepad++. Bei den Plattformen sind die Top 5 ebenfalls unverändert geblieben: Linux, Windows Desktop oder Server, Docker, Mac OS / OS X, Android.
Stark im Kommen sind Container und vor allem Kubernetes. Die Fokussierung auf die Cloud bestätigt sich auch mit Ansible und Terrafirm: Infrastructure-as-Code gewinnt in der Schweizer Entwicklerszene an Bedeutung
Dasselbe gilt für Web als Frontend: In den Top 30 der Frameworks findet sich kaum mehr eine Technologie mit Fokus auf Desktop-Client-Lösungen. "In Zukunft wird der Begriff Software-Lösung oder Applikation primär mit Web-Applikationen gleichgesetzt werden, wenn das nicht bereits heute der Fall ist", heisst es dazu von Swiss Made Software.
Die Schweizer Entwickler-Szene hält es mit Hype-Themen wie im letzten Jahr: Big Data und Machine Learning halten sich an der Spitze. Neu findet sich aber IoT auf Platz drei bei den jetzigen Hypethemen sowie den Technologien, die in fünf Jahren eine grosse Rolle spielen. An Edge Computing glauben nach wie vor nur wenige, Blockchain findet sich auf dem letzten Platz.
Die Entwickler hierzulande mögen die proprietären Modelle nicht besonders. So kommen SAP, Oracle oder IBM in verschiedenen Abschnitten der Umfrage schlecht weg. Microsoft hat aber auch viele Anhänger gefunden. Dies wohl auch, weil man in Redmond verstanden hat, "dass Open Source und Flexibilität absolut zentral sind und das Geschäftsmodell nicht mehr über CD-Verkauf mit strengen Richtlinien, sondern über kontinuierlichen Service läuft", mutmasst Swiss Made Software.
Von den 1030 Teilnehmern füllten 719 ihre Umfrage vollständig aus. Alle Personen, die mindestens 5 Fragen beantwortet hatten, wurden berücksichtigt. Auftraggeber der Studie war Swiss Made Software. Auf deren Website kann man
die detaillierten Ergebnisse anschauen.