Ab Ende Juni gibt's die neue Rechnung mit QR-Code. Die Banken seien bereit, die KMU "auf gutem Weg", heisst es von SIX.
Am 30. Juni 2020 beginnt laut SIX die Einführung der QR-Rechnung in der Schweiz. Die Rechnung zum Abfotografieren soll die alte Vielfalt an Einzahlungsscheinen allmählich zum Verschwinden bringen und die Brücke zur voll digitalen Rechnung, der E-Bill, schlagen, erklärte Patrick Graf, VR-Präsident der SIX Interbank Clearing AG und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Postfinance, anlässlich eines virtuellen Medienanlasses.
Der Launchtermin hat sich deutlich verzögert, was vor allem auf späte Forderungen für Änderungen zurückzuführen ist. Graf betonte nun mehrfach, dass Qualität vor Geschwindigkeit komme. Und er ergänzte: "Wie Sie heute zahlen, können Sie auch in Zukunft zahlen". Das heisst, dass die QR-Rechnung die "alten" sieben Einzahlungsscheine sukzessive und angepasst an den Adaptionswillen der Marktteilnehmer ersetzen soll.
Banken sind bereit, KMUs "auf gutem Weg"
Zu erkennen ist der neue Einzahlungsschein, wie der Name QR-Rechnung schon sagt, am prominent platzierten QR-Code. Dieser beinhaltet laut SIX alle zur Zahlung relevanten Informationen: "Jeder Einzahlungsschein umfasst aber weiterhin alle Angaben in Textform und besteht wie die bisherigen Einzahlungsscheine aus einem Zahlteil und einem Empfangsschein", betonte Marco Menotti, Leiter Bankdienstleistungen bei SIX.
Die neue QR-Rechnung
Auch die Perforation ist für die physische Verarbeitung erhalten geblieben. Schliesslich würden heute noch rund 200 Millionen Einzahlungsscheine physisch verarbeitet, erklärte Menotti, wobei der Anteil stark rückläufig sei. Pro Jahr werden rund 800 Millionen Einzahlungsscheine von Firmen- und Privatkunden zur Zahlung genutzt.
Der Vorteil der mit QR-Code versehenen Einzahlungsscheine liegt laut Menotti darin, dass Rechnungsempfänger den Code etwa per Smartphone einscannen können und die Bezahlung mit einem Klick erfolgt. Das nicht immer funktionierende scannen der Codierzeile oder die mühselige Eingabe der Referenznummer soll damit der Vergangenheit angehören.
Die Schweizer Banken werden laut Menotti ihre Mobile-Banking-Apps und E-Banking-Portale pünktlich zum 30. Juni 2020 für die Bezahlung der neuen QR-Rechnung anpassen. Auch die KMU würden voran kommen, erklärte Menotti auf Nachfrage: Man monitore die Fortschritte regelmässig und sehe, dass sie auf gutem Wege seien. Ende 2019 hatte der Bund noch gemahnt, dass vielerorts die Buchhaltungssoftware noch nicht bereit sei.
Firmen sollen QR-Rechnungen selbst drucken können
Schlussendlich wird es nur noch einen statt der bisher sieben verschiedenen Arten von Einzahlungsscheinen geben. Auch für Rechnungssteller werde der Rechnungsstellungsprozess einfacher und mittelfristig auch kostengünstiger, versprach Graf. Er begründete das mit weniger manuellem Aufwand, sinkender Fehleranfälligkeit und einem vereinfachten Debitorenmanagement.
Zudem sind QR-Rechnungen selbst erstellbar und auf weissem, perforiertem Papier druckbar. Rechnungsempfänger haben die Wahl und könnten die Vorteile der QR-Rechnung nutzen und digital bezahlen.