Die Schweizerische Post hat bekannt gegeben, dass sie per 15.11.2021 den Baldegger Gemeinde-Softwareanbieter Dialog Verwaltungs-Data übernommen hat. Den Preis und andere Konditionen der Übernahme wollen die beiden Unternehmen nicht verraten.
Dialog Verwaltungs-Data beschäftigt gegenwärtig 63 Mitarbeitende und 3 Lernende. Gemäss Post werden alle Angestellten übernommen. Dialog soll auch als Tochterunternehmen der Post weiterhin als eigenständiges Unternehmen agieren. Für die Mitarbeitenden von Dialog verändere sich durch die Übernahme nichts, sie würden auch in Zukunft bei Dialog beschäftigt sein.
Man wolle, so begründet die Post die Übernahme, innerhalb seines neuen Segments Kommunikations-Services in Zukunft auch öffentlichen Verwaltungen umfassende digitale Services für ihre digitale Transformation anbieten. Mit der Übernahme von Dialog sichere sich die Post wichtiges Know-how im Umfeld von digitalen Behördenleistungen, statt es sich über Jahre selbst anzueignen.
Noch verbrennt die Post Geld mit Digitalem
Die Post ist intensiv darum bemüht, in ihrem neuen Segment "Kommunikations-Services" eine ganze Reihe von digitalen Services aufzubauen, welche ihre physischen Services ergänzen sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der gelbe Riese auch bereit, viel Geld zu investieren und in diesem Segment vorerst tiefrote Zahlen zu schreiben. Wie dem aktuellen Geschäftsbericht zu entnehmen ist, erzielte das Segment Kommunikations-Services im dritten Quartal 2021 einen Umsatz von 14 Millionen Franken und machte 40 Millionen Franken Verlust.
Alex Glanzmann, Chief Revenue Officer der Post, sagt, dass man dies nicht anders erwarte: "Wir wollen den Kunden einfache und sichere digitale Lösungen bieten. Dazu wird der Bereich Kommunikations-Services weiter aufgebaut. In dieser Phase gehören Vorleistungen und höhere Aufwendungen dazu. Das negative Ergebnis liegt in unseren Erwartungen, soll sich aber in den kommenden Jahren kontinuierlich reduzieren."
Was sagt wohl die Konkurrenz?
Mit ihren neuen digitalen Services konkurrenziert die Post als Staatsunternehmen natürlich auch Privatfirmen, die ähnliche Produkte und Services anbieten. Dies hat bereits für
Aufmerksamkeit bei Politikern und auch zu Klagen durch Privatunternehmen geführt, welche die neue Konkurrenz zu spüren bekommen.
Update: Firmen- und Produktnamen wurden im letzten Abschnitt angepasst.