Im Crypto Valley geht die Angst um

8. April 2020 um 15:27
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Laut einer Umfrage des Branchenverbands Swiss Blockchain Federation hat die Corona-Krise "existenzbedrohende Auswirkungen".

In der vergangenen Woche hat der Branchenverband Swiss Blockchain Federation eine Umfrage unter seinen Mitgliedern zu den Auswirkungen der Corona-Krise durchgeführt.
Dabei fielen Aussagen wie: "Wir haben Angst. Alle hier im Crypto Valley haben Angst." "Wir brauchen nicht primär Kredite oder Mietzinsstundungen. Wir brauchen Investitionen. Investitionen sind für uns das einzig Überlebenswichtige." "Wir fühlen uns hilflos. Wenn nichts geschieht, ist das Crypto Valley in einem halben Jahr das Death Valley."
Das Crypto Valley und die gesamte Schweizer Crypto-Blockchain-Szene stehe aufgrund der durch die Corona-Pandemie verursachten Einschränkungen und Unsicherheiten vor einer existenziellen Gefahr, schreibt der Verband, vor allem auch die Startups.
Die Umfrage unter 203 Unternehmen ergab, dass rund 80% von ihnen angeben, in den nächsten sechs Monaten höchstwahrscheinlich insolvent zu gehen. Eine mit 88% noch höhere Prozentzahl ist der Ansicht, die Corona-Krise ohne staatliche Hilfe nicht zu überstehen.

Fast alle Unternehmen rechnen mit Entlassungen

Bereits mehr als die Hälfte der Befragten habe zudem Mitarbeitende entlassen müssen und gut 90% gaben an, dass Entlassungen in Zukunft wohl nötig seien. Dies auch, weil mehr als zwei Drittel der Startups, die Covid-19-Kredite beantragten, diese nicht erhalten hätten, heisst es dazu.
Hauptgrund der prekären Lage vieler Firmen sei, dass sie für die vom Bund zur Verfügung gestellten Covid-19-Hilfskredite kaum oder gar nicht in Frage kommen. Die Vergabepolitik von Hilfskrediten beruht auf den Umsätzen sowie den Lohnsummen. Zwei Faktoren, die bei Startups meist tiefer ausfallen als bei bereits etablierten Firmen. Dies hat zur Folge, dass Darlehen entweder sehr tief ausfallen oder überhaupt nicht genehmigt werden.
Der Branchenverband verweist zudem darauf, dass in der jetzigen Situation kaum neue Investitionen getätigt werden. Es bleibe daher zu hoffen, dass die Politik sich den dringendsten Fragen aus dem Crypto Valley annehme.

Investitionen in Startups gehen generell zurück

Auch der Quartalsbericht von startup.ch stellt zurückgehende Investitionen für Startups in der Schweiz fest. "Die Investoren werden in den kommenden Monaten sehr vorsichtig sein", heisst es dort. Es sei denn, ein Startup reagiere auf einen dringenden digitalen Bedarf, zum Beispiel E-Commerce, Hauszustellung, Heimarbeit, Gesundheitstechnologie oder E-Learning.
"Wie wir in unserer Umfrage Ende März gesehen haben, profitieren Startups noch nicht von der Liquiditätshilfe des Bundesrates", sagt Stefan Steiner, Co-Geschäftsführer von Venturelab, dazu.

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