Gerüchteweise wurde der bevorstehende Deal vor knapp zwei Wochene bekannt. Nun bestätigt Intuit die Übernahme von Mailchimp in einer Mitteilung. Dafür werde man rund 12 Milliarden in bar und Aktien investieren, teilt das Unternehmen mit Hauptsitz in Mountain View, Kalifornien, mit. Damit liegt der Preis noch etwas
über den ersten Vermutungen.Für das bis jetzt vor allem auf Finanz-Software spezialisierte Unternehmen Intuit ist es die grösste Übernahme seiner Geschichte. Im Dezember 2020 hatte Intuit für das Finanzportal Credit Karma rund 7 Milliarden Dollar bezahlt.
Man wolle mit der Übernahme von Mailchimp "eine End-to-End-Plattform für das Kundenwachstum für kleine und mittelständische Unternehmen verwirklichen", heisst es in der Mitteilung. Kundendaten aus Mailchimp sollen mit den Buchhaltungsdaten der Intuit-Lösung Quickbooks kombiniert werden. Die 2001 in Atlanta gegründete Firma Mailchimp hat nach eigenen Angaben weltweit über 13 Millionen User. Davon seien 800'000 zahlende Kunden, 50% davon ausserhalb der USA.
Mailchimp-CEO und Co-Gründer Ben Chestnut erklärt in der Mitteilung: "Mit Intuit haben wir eine gemeinsame Leidenschaft für die Förderung von Kleinunternehmen gefunden. Durch den Zusammenschluss werden wir unsere Angebote auf die nächste Stufe heben und die KI-gesteuerte Expertenplattform von Intuit nutzen, um noch bessere Produkte und Dienstleistungen für kleine Unternehmen bereitzustellen."
Intuit erwarte, heisst es weiter, dass die Übernahme durch Barmittel und neue Schulden in Höhe von ungefähr 4,5 bis 5 Milliarden US-Dollar finanziert werde. Der Abschluss der Transaktion wird vor dem Ende des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 2022 von Intuit erwartet, vorbehaltlich des Erhalts der erforderlichen behördlichen Genehmigungen und der Erfüllung oder des Verzichts auf andere übliche Abschlussbedingungen.