

iWay geht's gut und iWay geht mit Google
13. März 2019 um 14:30Der Zürcher Full Service Provider profitiert weiterhin von der zunehmenden Glasfaserverbreitung – unter anderem.
Der Zürcher Full Service Provider profitiert weiterhin von der zunehmenden Glasfaserverbreitung – unter anderem.
iWay, seit November 2017 im Besitz der St.Gallisch-Apenzellischen Kraftwerke (SAK). Knapp 53 Prozent des iWay-Umsatzes wurden im vergangenen Jahr von Partnern beigesteuert.
Als Full Service ISP, so meinte Geschäftsführer Matthias Oswald heute an einem Medienanlass, sei man ja eigentlich ein "Mitglied einer aussterbenden Rasse. Es gibt nicht mehr viele, die das tun." Aber iWay selbst hat keine Pläne, seine Strategie grundlegend zu ändern. Und die aktuellen Geschäftszahlen scheinen dazu auch keinen Anlass zu geben. Der Gesamtumsatz wuchs laut iWay 2018 im Vergleich zu 2017 um 22 Prozent auf 26 Millionen Franken. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg im gleichen Zeitraum um 10 Prozent auf 44. Zur absoluten Höhe des Gewinns äusserte sich Oswald nicht, er erklärte aber, dass der Gewinn von Steuern, Zinsen und Abschreibern um 43 Prozent gewachsen sei.
Den grössten Teil seines Umsatzes macht iWay mit Internet-Zugängen. In diesem Bereich wuchs der Umsatz letztes Jahr um 29 Prozent auf 15,9 Millionen Franken. Der Umsatz aus dem VoIP-Geschäft stieg um 41 Prozent auf 5,8 Millionen Franken.
Oswald hat iWay im Jahr 1995 zusammen mit Martin Vetterli, heute Leiter Support, gegründet. Das Unternehmen hiess damals noch interway und wurde 2009 umbenannt. Ein entscheidendes Jahr für das Unternehmen war 2012. Damals startete iWay mit der ernsthaften Vermarktung seiner Glasfaser-Angebote und stieg gleichzeitig ins B2C-Geschäft ein. Seither stieg der Umsatz laut Oswald jedes Jahr im zweistelligen Prozentbereich, von damals noch knapp über fünf Millionen auf die jetzigen 26 Millionen Franken. Heute zählt iWay rund 18'000 Glasfaser- und 15'000 DSL- sowie 5000 Telefoniekunden. iWay ist unter anderem in den Stadt-Glasfasernetzen von Zürich, Bern, St.Gallen und Winterthur eingemietet und vertreibt seine Services auch über Swisscom- und Litecom-Netze.
Warum hat iWay Erfolg mit einem Businessmodell, das viele andere ISPs aufgegeben haben? Oswald hat keine endgültige Antwort auf diese Frage, nennt aber einige mögliche Gründe. Unter anderem, so glaubt er, helfe die Strategie, keine Bündelangebote zu machen. Alle iWay-Services können einzeln gekauft (oder wiederverkauft) werden, und sind auch über Internetzugänge anderer Anbieter erhältlich. Ein weiterer wichtiger Faktor sei das Partnermodell. iWay zählt gegenwärtig 97 Sales-Partner und 163 Wholesale- und Virtual-ISP-Partner, die wie bereits erwähnt über die Hälfte des Umsatzes beisteuern. Der Umsatz via Partner ist letztes Jahr um 27 Prozent gestiegen.
Wachstums-Verlangsamung am Horizont
Und natürlich hilft iWay auch die weiterhin jährlich zunehmende Zahl von Glasfaseranschlüssen in der Schweiz. Allerdings flacht sich dieses Wachstum in den kommenden Jahren ab, und 2021, so Oswald, dürfte der Netzausbau mehr oder weniger abgeschlossen sein. Etwas frischen Rückenwind, aber wahrscheinlich auch nur für einige Jahre, könnte der zunehmende Einsatz der DSL-Technologie G.Fast durch Swisscom geben. Diese ermöglicht deutlich schnellere DSL-Anschlüsse.
Aber insgesamt erwartet iWay trotzdem, dass sich sein Umsatzwachstum in den kommenden Jahren verlangsamen wird, dieses Jahr auf rund 20 Prozent.
Partnerschaft mit Google
Logisch, dass man sich in dieser Situation auch nach neuen Geschäftsmöglichkeiten umsieht. Eine solche Gelegenheit sieht iWay als Partner für die Google Cloud. Das iWay-Schwesterunternehmen RZO, welches das Rechenzentrum Ostschweiz betreibt bekannt gegeben.
iWay ist nun gegenwärtig daran, sich als Infrastrukturpartner von Google zertifizieren zu lassen. iWay wird damit ein kleines Stück Google-Cloud in eigenen Rechenzentren betreiben und Hybrid-Cloud-Services anbieten können. Eine weitere Zertifikation als Cloud-Migration-Partner ist ebenfalls im Gang. (Hans Jörg Maron)
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