Marktforscher: Chipmangel dauert noch bis im Frühjahr 2023

1. Dezember 2021 um 13:49
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Hersteller arbeiten an der Erhöhung ihrer Produktionskapazitäten. Die Nachfrage wird das Angebot aber noch mehr als ein Jahr lang übersteigen, sagen Marktanalysten von Deloitte.

Deloitte hat in seinem aktuellen Technology, Media & Telecommunications Report unter anderem auch Voraussagen zur Weiterentwicklung der weltweiten Chip-Nachschubkrise gemacht. Die Situation werde sich zwar im kommenden Jahr in bestimmten Bereichen verbessern, sagen die Marktanalysten voraus. Aber auch Ende 2022 werde die Lieferfrist für viele Chipsorten noch immer 10 bis 20 Wochen betragen. Am stärksten seien Chips betroffen, die mit den modernsten Methoden in 3-, 5- oder 7-Nanometer-Prozessen gefertigt werden.
Zur voraussichtlichen Preisentwicklung äussert sich Deloitte nicht. Andere Marktbeobachter, zum Beispiel Gartner, glauben aber nicht, dass die Halbleiterpreise in absehbarer Zeit wieder stark fallen könnten.
Laut Deloitte ist die Hauptursache für den Mangel, dass die Nachfrage nach Chips die entsprechenden Produktionskapazitäten noch lange Zeit deutlich übersteigen wird. Die Pandemie war der Hauptgrund dafür, dass die Nachfrage 2020 schnell in ungeahnte Höhen stieg. Die Nachfrage wuchs auch dieses Jahr noch weiter an und dies dürfte sich auch 2022 fortsetzen.
Während der Chipmangel und erhöhte Chippreise für viele Kunden ein grosses Ärgernis sind, ist die Situation für Unternehmen der Halbleiterindustrie vorteilhaft. 2020 konnte die Branche ihren Umsatz gemäss Deloitte um 20% steigern, und 2021 soll er um weitere 9% auf 574 Milliarden Dollar steigen.
Hohe Preise bedeuten hohe Gewinnmargen und zusammen mit der gesicherten Nachfrage ist dies auch ein grosser Anreiz für die Hersteller, in die Erhöhung ihrer Kapazitäten zu investieren. In diesem und im kommenden Jahr ist laut Deloitte der Bau von mindesten 29 Fabriken vorgesehen. Einige davon befinden sich bereits im Bau. Aber bis sie ihre volle Produktionskapazität erreichen, wird es einige Zeit dauern. Immerhin: Ende 2022 wird die Produktionskapazität weltweit bereits 36% höher sein als Anfang 2020, sagt Deloitte.

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