US-Behörde: Zoom täuschte User über die Sicherheit von Meetings

10. November 2020 um 10:50
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Der US-Regulator FTC definiert in einem Vergleich mit Zoom, was der Videokonferenz-Anbieter nun implementieren muss.

Die USA verlangen von Zoom, die Security zu verstärken, dies teilte die Regulierungsbehörde Federal Trade Commission (FTC) mit.
In einer von der Behörde eingereichten Beschwerde wurde Zoom beschuldigt, die Nutzer seit mindestens 2016 über die Sicherheit des Dienstes getäuscht zu haben. Die FTC kritisierte, dass das Unternehmen an kryptografischen Schlüsseln festhielt, die es Zoom selbst erlaubten, auf Inhalte von Kunden-Meetings zuzugreifen, und dass es Sitzungen mit einem niedrigeren Verschlüsselungsgrad sicherte, als die Firma ihren Kunden versprochen hatte.
Die irreführenden Behauptungen des Unternehmens vermittelten den Anwendern ein falsches Gefühl der Sicherheit, sagten die Regulierungsbehörden laut 'AP'. Dies betreffe insbesondere diejenigen, die die Zoom nutzten, um sensible Themen wie Gesundheits- und Finanzinformationen zu diskutieren.
Nun haben die FTC und Zoom einen Vergleich erzielt, der ein verbindliches Informations-Sicherheits-Programm vorsieht. Der Videoconferencing-Anbieter muss einen Programm-Verantwortlichen definieren, jährliche Audits durchführen und bei jedem Software-Update die Security nicht nur überprüfen, sondern auch dokumentieren.
Zudem muss ein Schwachstellen-Management implementiert werden, wie das entsprechende Vergleichs-Dokument (PDF) es vorsieht.
Zoom sagte, die Firma habe sich bereits mit den von der FTC angeführten Problemen befasst. Die Einigung stehe "im Einklang mit unserer Verpflichtung zur Innovation und Verbesserung unseres Produkts, da wir ein sicheres Videokommunikationserlebnis bieten", sagte das Unternehmen in einer Erklärung. "Die Sicherheit unserer Benutzer hat für Zoom höchste Priorität. Wir nehmen das Vertrauen, das unsere Benutzer täglich in uns setzen, ernst."

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