SAP stellt "Patient Management" ein

5. Dezember 2022 um 13:47
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Foto: Stephen Andrews / Unsplash

Die Softwareschmiede will im Health-Bereich vermehrt auf Partner setzen und IS-H mit dem Support-Ende von ECC ebenfalls nicht mehr unterstützen. Die DSAG bedauert den Entscheid.

Die Branchenlösung Patient Management von SAP (IS-H) wird mit dem Supportende von SAP ECC nicht mehr unterstützt. IS-H ist Bestandteil des ERP-Systems SAP ECC, das von S/4Hana abgelöst wurde und deshalb nur noch bis 2030 weiterentwickelt wird. An den bestehenden Verpflichtungen für die Lösung SAP Patient Management halte man fest, betont das Unternehmen.
Zunächst hatte SAP mit "Patient Accounting" eine Nachfolgelösung entwickelt. Ziel war es gemäss dem Anbieter, diesen Service aus der Cloud zur Verfügung zu stellen. Dies komme aber für eine Mehrheit der Krankenhäuser in der Dach-Region nicht infrage, wie es von SAP weiter heisst.
Kunden von SAP Patient Management, insbesondere jene in der Dach-Region, würden sich mit ihren Lösungen nicht auf die Cloud beschränken wollen, wird in einem Blogbeitrag von SAP ausgeführt. Stattdessen würden die Anwender auch On-Prem- und hybride Lösungen nutzen wollen.
Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) schreibt in ihrem Jahresrückblick von einer "nicht sehr erfreulichen Nachricht". SAP ziehe sich aus einem Bereich, für den man eine gute und zukunftsfähige Lösung brauche, aus der Entwicklung eigener Anwendungen zurück. Stattdessen wolle SAP auf ein Partner-Ökosystem setzen. Immerhin, so die DSAG, herrsche hinsichtlich der Zukunft der Branchenlösung nun Klarheit.

Partnerökosystem einbinden

Bei SAP wiederum heisst es, dass es für das Patientenmanagement viel Branchen-Know-how benötige und man selbst vor allem im klassischen ERP-Bereich stark sei. Deshalb wolle man auf spezialisierte Partner setzen.
Aus dem Gesundheitssektor zurückziehen wird sich SAP aber nicht. Healthcare sei strategisch wichtig, so das Unternehmen auf unsere Anfrage. "Unser Ziel ist es zukünftig, basierend auf Rückmeldungen unserer Kunden und in Einklang mit der SAP-Strategie, ein modulares System zur Verfügung zu stellen", so der Softwareanbieter.
Künftig solle die "Business Technology Platform" von SAP als Dreh- und Angelpunkt dienen, wie es weiter heisst. Diese diene Partnern als Basis für Erweiterungen. Sie könnten so branchenspezifische Services anbieten, die sich wahlweise aus der Cloud oder On-Premises betreiben liessen. Vergangenes Jahr habe SAP zudem die Initiative "Healthcare Partner" ins Leben gerufen. Damit wolle man Partner im Bereich zusammenbringen, um die Entwicklung von Lösungen für den Gesundheitsbereich zu beschleunigen.
Ab dem kommenden Jahr werde SAP den Anbietern von Klinikinformationssystemen zusätzliche Schnittstellen sowie generell die SAP Business Technology Platform (BTP) als Erweiterungsplattform zur Verfügung stellen.

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