SBB wollen Easyride ausbauen und holen sich externe Hilfe

12. August 2024 um 14:15
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Foto: zVg

Künftig könnte das Check-in der Kundinnen und Kunden in den Zügen automatisch durchgeführt werden. Die SBB haben Aufträge von bis zu 51,2 Millionen Franken vergeben.

Die automatische Fahrtenerfassung über die Funktion "Easyride" wird immer beliebter. Weil der Vertrag mit dem bestehenden Anbieter Fairtiq ausläuft, wurde der Auftrag neu ausgeschrieben.
Aktuell besteht das System hinter Easyride aus verschiedenen Modulen. Die Mehrheit dieser Module wurde durch die SBB oder Firmen aus der Branche entwickelt und betrieben. Die Module Reiserfassung und Missbrauchs­erkennung wurden bis dato vom Berner Startup Fairtiq bereitgestellt, das damals den Zuschlag für das Projekt erhalten hatte.

Drei Ideen für das Easyride der Zukunft

Nun soll das System um neue Leistungen erweitert werden. "Welche Anpassungen es konkret geben wird, können wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht konkret sagen", schreibt SBB-Sprecher Martin Meier auf Anfrage. Ein Blick in die Unterlagen zur Ausschreibung zeigt, welche Elemente "beispielhaft in Zukunft zu erwarten" sind. Genannt werden:
  • Perspektivisch soll die Reiseerfassung genutzt werden können, um beispielsweise bei Bahnstörungen Kundinnen und Kunden zu informieren und zu lenken.
  • Ein weiterer Ausbauschritt könnte die Anbindung der ersten und letzten Meile sein (z.B. Bike, Car, E-Scooter Sharing).
  • Auf Kundenwunsch/Einwilligung könnte eine "Be-in/Be-out"-Lösung als zusätzliche Möglichkeit angestrebt werden. Das ist ein Check-in-System, das die Anwesenheit der Passagiere im Fahrzeug ohne deren Zutun registriert.
Die Zuschläge für den Auftrag haben die Dienstleister Axon Vibe, Fairtiq und Scheidt & Bachmann erhalten. Die Preisspanne der eingegangenen Angebote betrug 18,7 bis 51,2 Millionen Franken. Mit ihnen wird jeweils ein Vertrag von fünf Jahren abgeschlossen, mit der Option, diesen zehnmal um je ein Jahr zu verlängern.

SBB bezahlen zwischen 18 und 51 Millionen Franken

Wie es auf Simap heisst, ist Axon Vibe erstplatziert und erhält den Zuschlag auf die Erbringung des Leistungspaketes 1 sowie die Option auf Erbringung der Leistungspakete 2 bis 4. Die beiden anderen Anbieter erhalten den Zuschlag auf die Option zur Erbringung der Leistungspakete 1 bis 4.
Überzeugt hat Axon Vibe insbesondere durch den Preis, wie es in der Begründung heisst. An der Präqualitifkation hatten fünf Unternehmen mitgemacht.

Bis 2030 täglich 160'000 Easyride-Fahrten

Was diese Leistungspakete umfassen, ist aber weder in den Ausschreibungsunterlagen noch von den SBB zu erfahren. "Über deren Ausgestaltung geben wir keine Auskunft", schreibt Martin Meier.
Zum heutigen Zeitpunkt werden pro Tag rund 80'000 Fahrten und monatlich etwa 380'000 Kunden über diesen Kanal abgewickelt. Im Jahr 2022 hat sich die Anzahl der Fahrten gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Dabei wird von der Bahn bis 2030 mindestens noch einmal eine Verdoppelung erwartet.

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