Stadtberner Schulen erhalten einen Schweizer Messenger

10. August 2023 um 10:08
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Foto: Nathan Dumlao / Unsplash

Nach Whatsapp und Mattermost, versuchen es die Berner Schulen nun mit Klapp. Das Tool ist bereits weit verbreitet, hat aber keine End-to-End-Verschlüsselung.

Im neuen Schuljahr führt die Stadt Bern ein neues Kommunikationstool für seine Schulen ein. Die Software Klapp soll ab dem 8. September für Schulen und Eltern ausgerollt werden. Damit reagiere die Stadt auf die zerfransten Informationskanäle, schreibt 'Der Bund', heute würden sich Eltern über Mails, Messenger, aber auch Elternbriefe informieren.
Klapp folgt auf die Software Mattermost. Diese war nach einer Kritik der Berner Datenschützerin an Whatsapp eingeführt worden. Diese war zum Schluss gekommen, dass die US-Lösung für Schulzwecke nicht datenschutzkonform nutzbar sei, da Adressdaten in die USA übermittelt würden. Mattermost scheiterte aber laut 'Bund' (Paywall) an Eltern und Kindern – zu kompliziert und nicht selbsterklärend sei die Open-Source-Lösung für diese. Zudem mussten die Schulen für alle Eltern und Kindern manuell ein Konto erstellen.
Klapp soll pro Jahr und Kind einen Franken kosten. Das sind rund 12'000 Franken, inklusive Support und Schulungen. Die proprietäre App bietet diverse Funktionen wie Nachrichten, Kalender sowie Abwesenheiten. Die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Eltern soll dank Google-Translate in 17 Sprachen möglich sein, wirbt die Firma.
Klapp verspricht Privacy by Design, DSGVO-Konformität sowie die Speicherung der Daten ausschliesslich in der Schweiz. Educa, die Fachagentur für ICT an Schweizer Schulen, hat die App untersucht. Klapp erfüllt demnach viele Sicherheits- und Datenschutzkriterien, hat aber nicht nur gute Noten erhalten. So fehlen laut Educa etwa eine End-to-End-Verschlüsselung sowie eine Zweifaktor-Authentifizierung.
Klapp wurde 2018 gegründet und im Sommer 2022 in das Unternehmen CM Informatik integriert, wo die Firma heute ein eigenständiger Bereich ist. Nach eigenen Angaben nutzen heute 900 Schulen mit rund 30'000 Lehrpersonen und über 200'000 Eltern die junge App.

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