Stellenabbau bei Cargo Sous Terrain, Zukunft ungewiss

28. Juni 2024 um 07:25
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Symbolbild: Cargo Sous Terrain

Beim Logistikprojekt kommt es zu Verzögerungen und einem Personalabbau. An Cargo Sous Terrain beteiligt sind auch Swisscom und SAP.

Das Schweizer Logistikprojekt Cargo Sous Terrain (CST) steht vor grossen Herausforderungen. Ursprünglich sollte bis 2031 ein unterirdischer Tunnel entstehen, der die Schweiz von Genf bis zum Bodensee verbindet. Swisscom und SAP sollten das nötige IT-Know-how beisteuern, insbesondere in den Bereichen IoT, Cloud und 5G.

Steht das Projekt vor dem Aus?

Doch nun kommt es zu Verzögerungen und einem Personalabbau, wie CST auf Anfrage der Nachrichtenagentur 'AWP' entsprechende Medienberichte bestätigte. Zuerst hatte unter anderem 'Inside Paradeplatz' darüber berichtet. Das Portal sprach von der Entlassung der "halben Mannschaft". Beim 'Blick' hiess es vor rund zwei Monaten, dass mit den SBB und der Post zwei wichtige Partner des Projekts über einen Ausstieg nachdenken würden. Die 'Handelszeitung' bilanzierte, dass das Megaprojekt "vor dem Aus" stehe.
Wie eine Sprecherin von CST bestätigte, wird es eine einstellige Zahl von Entlassungen geben; wie viele Mitarbeitende Cargo Souterrain beschäftigt, ist unklar. Zudem zieht sich CEO Peter Sutterlüti aus dem operativen Geschäft zurück. Ein Nachfolger wurde noch nicht präsentiert. Der bisherige Leiter Businessplan und Projektcontrolling, Stefan Schraner, wird jedoch als "CEO ad interim" die Neuausrichtung vorbereiten. Er werde die Kontinuität sicherstellen, bis der CEO-Posten in der zweiten Jahreshälfte definitiv besetzt wird, wie es weiter hiess.

Verzögerung beim Bewilligungsverfahren

Das Megaprojekt, das von Schweizer Grossunternehmen wie Coop, Helvetia, Migros, Mobiliar, Post, Swisscom, Vaudoise und ZKB sowie dem deutschen ERP-Giganten SAP unterstützt wird, sollte vollständig privat finanziert werden. Es versprach, den Schwerverkehr auf den Nationalstrassen um bis zu 40% zu reduzieren. Trotz einer Investition von 100 Millionen Franken und dem Potenzial für erhebliche Umweltvorteile bestehen nun Zweifel an der Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit des Projekts.
CST selbst schrieb, es sei absehbar, dass die definitive Einreichung der Bewilligungsunterlagen nicht wie geplant im Jahr 2025 erfolgen werde. Wie der neue Zeitplan für Bau und Betrieb der ersten Teilstrecke aussieht, werde CST kommunizieren, wenn der Projektreview durchgeführt und mit den Behörden abgeglichen sei.

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